Handball: ATSV-Männer verlieren bei Tarp/Wanderup 28:35
Ahrensburg. Wie vor Wochenfrist nach Flensburg reisten die Handball-Männer des Ahrensburger TSV auch zum Spiel bei der HSG Tarp-Wanderup in zwei Kleinbussen an und lieferten auch diesmal die Punkte beim Favoriten ab. Das 28:35 (13:15) entsprach freilich den Erwartungen von Trainer Jens Lüdtke. Zum einen, weil er den Gegner für die stärkste Mannschaft in der Staffel hält. Zum anderen trat sein Team beim Tabellenzweiten fast ohne nominellen Rückraum an.
Christoph Palder befindet sich derzeit in einem Leistungstal und ragt nur mit seiner Körpergröße von 2,03 Meter aus der Mannschaft heraus. Da Palder in Tarp überhaupt nicht zurechtkam, waren die Ahrensburger schon nach zehn Minuten ihrer beiden besten Distanzschützen beraubt, denn Linkshänder Jens Leichnitz stand beruflich bedingt gar nicht im Kader. So mangelte es im Angriff an Durchschlagskraft, und da die 6:0-Deckung zudem häufig zu passiv agierte, bauten die Hausherren nach dem 3:3 einen 7:3-Vorteil zu einem komfortablen 13:6-Vorsprung aus. "Für mich grenzt es an ein Wunder, daß wir bei dieser Dominanz noch einmal herangekommen sind", sagte Lüdtke.
Allerdings opferte der Coach dafür seine einzige taktische Trumpfkarte: Mit Thiago Santos und Patrick Ranzenberger als offensive Kräfte in einer 4:2-Abwehrformation brachte der ATSV den Gegner aus dem Gleichgewicht und verkürzte auf 11:13. Und vor allem dank der Ballgewinne von Santos und der nachfolgenden Tempogegenstoß-Tore kamen die Ahrensburger sogar bis auf einen Treffer heran. Eine umstrittene Entscheidung der Schiedsrichter stoppte jedoch den Elan der Gäste. Als Ranzenberger einen langen Paß von Torwart Steffen Reider fing und weiter auf das gegnerische Tor zueilen wollte, prallte er auf den ihm entgegengelaufenen Schlußmann. Der Ball rollte zum vermeintlichen 18:18 ins Tor, der Schiedsrichter entschied jedoch auf Angreiferfoul. "Ein Witz", empörte sich Lüdtke.
In der Folgezeit nutzte der Favorit den Kräfteverschleiß in der ATSV-Deckung und kam vermehrt zu Kreisdurchbrüchen; im Angriff der Stormarner häuften sich zudem Abspielfehler und schwache Abschlüsse, so daß die Gastgeber wieder auf 30:20 davonzogen. "Ich habe am Ende wieder 6:0 decken lassen, um die Niederlage in Grenzen zu halten", sagte Lüdtke.
Für eine positive Überraschung sorgte Linkshänder Marc Feldtmann, der bis dahin noch gar nicht zum Einsatz gekommen war. Der Neuzugang vom Norderstedter SV, der nach einem Autounfall wegen einer Schulterverletzung lange pausiert und Wettkampfpraxis nur in der zweiten Mannschaft gesammelt hatte, setzte im linken Rückraum bemerkenswerte Akzente.
"Er hat Gas gegeben, trotz seiner relativ geringen Körpergröße die Zweikämpfe gesucht und war mit Schlagwürfen erfolgreich. Ich glaube, Marc hat noch mehr auf der Pfanne", sagte der Coach, der auch mit Robert Delinac auf der linken Seite zufrieden war.
Ein Rätsel gab ihm erneut Spielmacher Andre Peter auf, der nach einem ersten Fehlwurf ohne Selbstvertrauen abtauchte und deshalb Philipp Ruge Platz machen mußte. "Andre darf den Kopf nicht so schnell in den Sand stecken. Er hat viele Optionen, offenbart im Entscheidungsverhalten aber leider noch zu häufig Schwächen." Keine Berücksichtigung im Kader fand diesmal Linksaußen Mathias Behncke, dessen Trainingseinsatz zuletzt Anlaß zu Kritik gab.
Spielverlauf: 0:2, 2:2, 3:3, 3:7, 6:13, 11:13, 13:15 - 17:18, 17:22, 20:30, 24:31, 28:35.
Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Thiago Santos (8/davon 3 Siebenmeter), Robert Delinac (6), Patrick Ranzenberger, Philipp Ruge (je 4), Marc Feldtmann (3), Said Evora (2) und Markus Fraikin (1).
REGIONALLIGA
HSG Nord/NF - SG Flensburg-Hand. II 17:27
HSG Tarp/W. - Ahrensburger TSV 35:28
Altrahlstedter MTV - TSV Hürup 27:21
1. DHK Flensburg 15 431:394 19:11
2. HSG Tarp/W. 15 481:457 19:11
3. Altrahlstedter MTV 16 448:434 19:13
4. SG Flensburg-H. II 15 388:349 18:12
5. HSG Kropp/Tetenh. 14 358:353 17:11
6. HSG Nord/NF 15 393:418 15:15
7. SG BraHU 14 430:430 13:15
8. Ahrensburger TSV 15 398:437 7:23
9. TSV Hürup 15 376:431 7:23
