AHRENSBURG. Die Handball-Männer des Ahrensburger TSV zogen sich im ersten Regionalligaspiel des neuen Jahres bei der SG Flensburg/Handewitt II wider Erwarten gut aus der Affäre. Obwohl sich das sogenannte Junior-Team des Bundesliga-Spitzenklubs noch mit Kai-Simon Römpcke (zuletzt HSG Tarp-Wanderup) verstärkt hatte und im Gegensatz zum Hinspiel (23:25) in Bestbesetzung antrat, fiel die Niederlage mit 25:26 (11:13) erneut knapp aus.

Trainer Jens Lüdtke war trotzdem sauer: "Die konditionellen und athletischen Defizite einiger unserer Spieler haben letztlich den Ausschlag gegeben, daß eine mögliche Überraschung ausblieb." Als größter Hemmschuh im Ahrensburger Angriffsspiel erwies sich ausgerechnet der bis dahin erfolgreichste Torschütze Jens Leichnitz. Lüdtkes Eindruck im Training, daß dem wuchtigen Linkshänder die kulinarischen Genüsse der Festtage schlecht bekommen seien, bestätigten sich leider auch im Wettkampf. Leichnitz, der zuvor in zwölf Spielen 60 Tore geworfen und seine Kameraden überdies mit klugen Anspielen in Szene gesetzt hatte, gelang nicht ein Treffer.

Als Sündenbock für die Niederlage taugte Leichnitz jedoch nicht. Hauptursache für die zehnte Schlappe im 14 Saisonspiel waren vielmehr die eklatanten Ballverluste in der Aufbauphase, die der Gegner immer wieder zu einfachen Toren nutzte. Bis zum 15:16 blieben die Ahrensburger auf Tuchfühlung zum Favoriten, gerieten dann jedoch mit 16:22 fast aussichtslos in Rückstand. Das befürchtete Debakel blieb jedoch aus, weil Lüdtke die 6:0-Abwehrformation aufgab und Thiago Santos und Patrick Ranzenberger offensiv vor der Deckung agieren ließ. Der überraschte Gegner verlor den Überblick, und Ballgewinne und Tore von Santos brachten den ATSV wieder heran.

Nach vier Toren in Folge zum 22:24 sorgte eine strittige Siebenmeterentscheidung zugunsten der Flensburger für die Entscheidung. "Danach haben wir nur noch Ergebniskosmetik betrieben", sagte Linksaußen Markus Fraikin, der wegen eines am Donnerstag im Training erlittenen Nasenbeinbruchs nur auf der Tribüne saß.

Nicht im Kader waren auch Kreisläufer Sebastian Witt, Rechtsaußen Marc Feldtmann, der Rückraumlinke Carsten Moritzen und der dritte Torwart Christoph Nisius. Von diesem Quartett wollen sich die Ahrensburger offenbar vorzeitig trennen. Trainer Lüdtke plant jedenfalls nicht mehr mit ihnen: In den beiden verbleibenden Vorrundenspielen der Staffel A bei der HSG Tarp-Wanderup und gegen den DHK Flensborg vertraut er auf die Mannschaft, die auch in Flensburg spielte. Ausnahme: Der einstiger Kieler Bundesligaspieler Holger Menke kommt erst in der Abstiegsrunde wieder zum Einsatz. Beste Spieler in Flensburg waren Torwart Steffen Reider, der unermüdlich arbeitende Santos sowie die nach langer Verletzungspause wieder aufgebotenen Said Evora am Kreis und Rechtsaußen Patrick Ranzenberger.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (7/2), Robert Delinac, Said Evora, Christoph Palder (je 4), Patrick Ranzenberger, Philipp Ruge (je 2), Holger Menke und Andre Peter (je 1).mabo