Handball-Oberliga: 22:18 gegen die SG Hamburg-Nord. Ahrensburgerinnen profitieren von Patzern der Konkurrenten und rücken auf Rang zwei vor.

Ahrensburg. Die Vorfreude der Handball-Frauen des Ahrensburger TSV ist groß: einerseits auf den nun wieder offenen Kampf um die Oberliga-Meisterschaft, erst einmal aber auf die bevorstehende Punktspielpause.

"Der Kräfteverschleiß macht sich bemerkbar", sagte ATSV-Trainer Tilo Labs. "Wir spielen mit großem Aufwand, können aber wegen unserer verletzungsbedingten Ausfälle nicht genügend auswechseln." Im Spiel gegen die SG Hamburg-Nord hatte dieses Dilemma zum Glück keine Konsequenzen. Beim 22:18 (9:9) leisteten sich die Ahrensburgerinnen sogar den Luxus, vier Siebenmeter zu verwerfen und gerieten gegen den Tabellenvierten dennoch zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Bedrängnis.

Mit dem Selbstbewußtsein, im Hamburger Pokalwettbewerb gegen den gleichen Gegner einen Acht-Tore-Rückstand wettgemacht zu haben, verloren die Stormarnerinnen auch nach einem 1:3 nicht den Kopf und hatten sich nach gut 20 Minuten einen 9:6-Vorsprung herausgearbeitet. "Daß ich anschließend eine Auszeit genommen habe, war ein Fehler", sagte Labs, dessen Mannschaft kurz vor der Pause die Mittel fehlten, um sich im Angriff durchzusetzen.

Da mit Katja Vogt (Knorpelschaden) nach Imke Stoetzer (Achillessehnenriß) die zweite Rückraumspielerin passen mußte und Linkshänderin Kim Schmidhuber wegen des Ausfalls von Julia Karl auf der Rechtsaußenposition spielen muß, bleiben mit Lena David, Julia Kögel und Bettina Winterberg nur drei Kräfte für den Spielaufbau. Insofern sind konditionelle Einbrüche zum Ende der Halbzeiten verständlich.

Die Angriffseffektivität von 34 Prozent (67 Angriffe) stellte Labs ebenso wenig zufrieden wie die Torwurfquote. Letztlich war der Schweriner aber froh, die abwehrstarken Gäste überhaupt bezwungen zu haben. "In der letzten Viertelstunde hat uns Daniela Laupichler mehrfach vor Schwierigkeiten bewahrt", sagte Labs lobend über seine mit einer Bänderverletzung angeschlagen in die Partie gegangene Torhüterin.

Auf dem Feld ragte Winterberg heraus. Sie trieb ihre Mitspielerinnen an und übernahm Verantwortung beim Torwurf. Als Ballverteilerin gefiel auch Kögel. David holte nach anfänglicher Zurückhaltung viele Strafwürfe heraus.

Da sich Spitzenreiter Hamburger SV unter der Woche ein 22:24 beim Eimsbütteler TV leistete und auch der Bramfelder SV patzte, ist der ATSV plötzlich Tabellenzweiter. Letzter Gegner vor Weihnachten ist am kommenden Sonnabend auswärts die SG Harburg (18.30 Uhr, Kerschensteinerstraße).

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Bettina Winterberg (7/1), Silke Schöning (4), Julia Kögel (4/1), Kim Schmidhuber (4/3), Lena David (2) und Simona Stahl (1).