Handball-Oberliga: Glatter Boden - ATSV weiß sich zu helfen

AHRENSBURG. Daß die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV ihr Oberligaspiel beim Tabellenletzten Eimsbütteler TV gewonnen haben, ist wahrlich keine Überraschung. Die Umstände des 26:12 (11:6) am Hamburger Brehmweg muteten jedoch wie ein vorweihnachtliches Märchen an, und das lag nicht allein am glatten Bodenbelag, der den Verhältnissen im Düsseldorfer Eisstadion an der Brehmstraße ähnelte.

"Wir waren froh, daß das Spiel überhaupt stattfinden konnte", sagte ATSV-Trainer Tilo Labs, den zwei Stunden vor dem geplanten Anpfiff eine Nachricht des gegnerischen Coaches erreichte, daß die Partie ausfallen müsse. Hintergrund: Nach Renovierungsarbeiten am Hallenboden waren auch neue Tore installiert worden - leider hatte man die zugehörigen Netze vergessen.

Labs klemmte sich ans Telefon, organisierte bei Obmann Uwe Kreuzberger neue Tornetze - rettete damit die Partie. "Durch die Bauarbeiten lag zwar noch ein Staubfilm auf dem Hallenboden, der das Abstoppen nach Sprints nahezu unmöglich machte", sagte der ATSV-Trainer. "Aber beide Mannschaften haben sich beholfen und die Sohlen der Schuhe auf mit Cola getränkten Lappen befeuchtet."

Weil die Standfestigkeit jedoch nicht optimal war, entschloß sich Labs für eine offensive 3:2:1-Abwehr, um den Aktionen des Gegners zuvorzukommen. Zwar blieben die gewünschten Ballgewinne zunächst aus, und die favorisierten Gäste konnten die schnelle Führung bis zur Pause nur auf fünf Treffer ausbauen. In der zweiten Halbzeit jedoch sorgten acht Tore aus Tempogegenstößen dafür, daß die Eimsbüttelerinnen am Ende ihre bislang höchste Saisonniederlage hinnehmen mußten.

Trainer Labs, der allen Spielerinnen auf der Bank Einsatzzeiten gab, freute sich besonders über Nadine Grunwald, die in der Abwehr auf der Halbposition und als vorgeschobene Spitze gefiel und zudem vier Tore von außen warf.

Am kommenden Sonntag geht es für die Ahrensburgerinnen darum, mit einem Erfolg über den Tabellennachbarn SG Hamburg-Nord den Kontakt zur Staffelspitze zu behalten.

Für den Ahrensburger TSV trafen außerdem: Silke Schöning (8/3), Simona Stahl (4), Bettina Winterberg (4/1), Marion Nommensen, Lena David (je 2), und Julia Kögel (2/1).mabo