Regionalliga: Handball-Frauen unterliegen der HSG Holstein Kiel/Kronshagen 21:30.

Ahrensburg. Es ist schon tragisch. Da arbeiten sich die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV Spiel für Spiel langsam an die Form der vergangenen Saison heran, an deren Ende sie in die Regionalliga Nordost aufstiegen, doch das Verletzungspech können die Schützlinge von Trainer Tilo Labs einfach nicht abschütteln.

Gerade noch sah es so aus, als würde der Klassenneuling gegen die HSG Holstein Kiel/Kronshagen erstmals in dieser Serie in Bestbesetzung antreten können, da erwischte es Bettina Winterberg im Abschlußtraining. Die niederschmetternde Diagnose, Außenbandriß am rechten Knöchel, bedeutet sechs Wochen Pause für die Rückraumspielerin.

Ohne die 20jährige fehlte Labs eine Alternative im Spielaufbau, und dieser Mangel machte sich beim 21:30 (10:12) vor allem im letzten Drittel der Begegnung bemerkbar. Als nämlich Imke Stoetzer kurzfristig über Atemprobleme klagte und ausgewechselt werden mußte, standen mit Lena Radlof und Julia Kögel nur noch zwei Rückraumkräfte auf dem Feld. Das nutzte der Gästetrainer, ließ Radlof in enge Deckung nehmen, und wenig später war sein Team von 16:17 auf 16:20 davongezogen.

"Wir haben noch genügend Zeit, wieder heranzukommen", appellierte Labs in einer Auszeit, jetzt nicht in Hektik zu verfallen sondern geduldig auf die Torchancen zu warten. Doch statt Ruhe zu bewahren, versuchten die Ahrensburgerinnen trotz nachlassender Kräfte, nun mit Gewalt zum Erfolg zu kommen.

"Diese hohe Niederlage gibt unsere tatsächliche Leistung nicht wieder", sagte Labs, dem 4:13 Tore in der letzten Viertelstunde schwer im Magen lagen. Persönliche Kritik übte der Trainer an Torhüterin Tatjana Cornehl, der einige Fehler unterliefen, und an Imke Stoetzer, die im Vergleich zum 23:16 über die Kielerinnen im DHB-Pokal diesmal im Angriff unter ihren Möglichkeiten blieb.

Erfreut zeigte er sich aber über die Torverteilung und das gute Konterspiel seiner Mannschaft, das mit etwas Glück zu einem 6:0-Start hätte führen können. Weil aber zwei Siebenmeter und eine weitere klare Chance vergeben wurden, endete die Anfangsphase nur mit einer 3:0-Führung.

"Lena Radlof und Julia Kögel waren lange Zeit ideenreich und haben viel Druck gemacht", lobte Labs die Steigerung seiner Rückraumspielerinnen. Silke Schöning waren zwar nach ihrer langen Verletzungspause noch motorische Defizite anzumerken, ihren Wert für die Mannschaft unterstrich sie aber mit drei Treffern vom Kreis.

Am Sonnabend (16 Uhr) bei Aufsteiger Pädagogik Rostock wird neben Winterberg auch die privat verhinderte Stoetzer fehlen. Labs: "Wir dürfen nicht unter die Räder kommen, um im November für die Spiele gegen die mitbedrohten Teams gerüstet zu sein."

Spielverlauf: 3:0, 4:2, 6:3, 6:6, 7:10, 8:11, 10:12 - 11:12, 15:16 (40. Minute), 16:17, 16:20 (46.), 16:21, 18:23, 20:28, 21:30

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Julia Kögel (5/1), Silke Schöning, Marion Nommensen (je 3), Lena Radlof, Imke Stoetzer, Kim Schmidhuber, Nadine Siemsen (je 2), Simona Stahl und Carolin Fischer (je 1).