Handball, Regionalliga Nordost

Ahrensburg. Was zuvor schon Tabellenführer HSG Tarp-Wanderup und dem Klassendritten AMTV Hamburg passiert ist, widerfuhr nun auch den Handball-Männern des Ahrensburger TSV - sie verloren das Regionalliga-Auswärtsspiel bei der HSG Nord-Nordfriesland. Allerdings war das 28:29 (17:11) unnötig und kam wenige Sekunden vor Schluß nach einem überhasteten Wurf von Robert Delinac zustande.

"Ich hoffe, daß die Mannschaft aus dieser Erfahrung für die nächsten Spiele lernt", sagte Trainer Jens Lüdtke enttäuscht. "Es war klar, daß der Gegner zu Beginn der zweiten Halbzeit noch einmal alles versuchen würde, um den Pausenrückstand noch aufzuholen. Daß unsere Effektivität im Angriff aber so abnehmen würde, damit habe ich nicht gerechnet."

Nach dem 20:15 war nichts mehr von der Souveränität und Abgeklärtheit im Spielaufbau zu spüren, die vor der Pause zu Treffern von allen Positionen und einem Vorsprung von 17:9 geführt hatte. Christoph Palder und Jens Leichnitz, die in der ersten Halbzeit nach Belieben von den Halbpositionen getroffen hatten, fanden immer häufiger ihren Meister in Torwart Jörg Henningsen.

Da sich zur schlechten Wurfquote auch noch ein unschlüssiges Rückzugsverhalten gesellte, das den Gastgebern erlaubte, ihre Konterstärke zu entfalten, wendete sich das Blatt in weniger als 15 Minuten. Plötzlich führte Nordfriesland mit 28:24, schien seinerseits den Sieg bereits in der Tasche zu haben. Doch ein überragender Steffen Reider im Tor und eine doppelte Manndeckung, die das Heimteam zu Fehlern und überhasteten Aktionen verleitete, verhalfen den Ahrensburgern nochmals zum Ausgleich (28:28). Delinac, der den entkräfteten Palder in der Schlußphase ersetzte, legte jedoch das Dilemma des ATSV offen. "So unclever dürfen wir uns nicht noch einmal verhalten", forderte Mannschaftskapitän Philipp Ruge, der seine Mitspieler noch auf der Rückfahrt im Bus zu einer Aussprache um sich scharte. "Alle wissen, daß diese Leistung nur mit zwei Siegen in den Spielen gegen die HSG Kropp-Tetenhusen und beim TSV Hürup wettgemacht werden kann." Auch Trainer Lüdtke ging mit dem Rückraummann hart ins Gericht: "Von Robert will ich kein Lamentieren mehr hören, er bekäme zu geringe Spielanteile", sagte der Coach. "Er hat den Beweis noch nicht angetreten, daß ich ihn bringen muß."

Zwei andere Spieler waren in Leck gar nicht erst dabei: Auf den zweiten Torwart Christoph Nisius verzichtete Lüdtke. "Für ihn sind zur Zeit andere Dinge wichtiger als Handballspielen. Und Leute, die nicht voll bei der Sache sind, kann ich nicht brauchen", so der Coach. Bei Marc Feldtmann liegen die Dinge anders: Der Linkshänder sollte eigentlich zu seinem ersten Einsatz kommen, seit Lüdtke Trainer beim ATSV ist. Der Rechtsaußen hatte jedoch einen Autounfall und mußte zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Spielverlauf: 3:4, 7:4, 9:6, 12:8, 17:9, 17:11 - 17:12, 20:15, 21:21, 23:26, 24:28, 28:28, 28:29.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (8), Patrick Ranzenberger, Jens Leichnitz (je 5), Philipp Ruge, Thiago Santos (je 3), Andre Peter und Robert Delinac (je 2).