Handball: ATSV-Männer gewinnen 33:28 gegen SG BraHU. Dritter Erfolg der Ahrensburger in Serie. Rollt der Aufsteiger das Feld jetzt von hinten auf?

Ahrensburg. Er sei davon überzeugt, daß seine Mannschaft die Play-off-Spiele der Handball-Regionalliga erreichen werde, hatte Olaf Knüppel vor der Partie seiner SG Bramstedt/Henstedt-Ulzburg (BraHU) beim Ahrensburger TSV verkündet. Daß seine Prognose auf schwachem Fundament fußt, zeigte der überzeugende Erfolg des ATSV, der mit dem 33:28 (18:13) den dritten Sieg in Folge und den ersten vor heimischem Publikum feierte.

"Endlich, die ersten Punkte, die auch in der Abtsiegsrunde zählen werden", sagte Trainer Jens Lüdtke erleichtert. Damit wies der Coach Überlegungen, seine Mannschaft sei doch nun in der Lage, in der Rückrunde alle Teams der Gruppe A zu schlagen, zurück. Philipp Ruge, der wegen des Ausfalls von Said Evora und dem Wechsel von Spielmacher Andre Peter an den Kreis in die Anfangsformation rutschte, pflichtete Lüdtke bei. "Wir müssen uns vor allem am Sonnabend bei der HSG Nord-Nordfriesland und anschließend in den Spielen gegen die HSG Kropp-Tetenhusen und den TSV Hürup bewähren", so der 24jährige.

Am Sieg über die Segeberger hatte auch der Rückraummann seinen Anteil. Zwar machte ihm in der Deckung der vor Kraft strotzende Maik Barthen (sechs Tore) zu schaffen, im Angriff überzeugte er aber als geschickter Ballverteiler - außerdem warf Ruge drei wichtige Tore, zwei davon sogar in Unterzahl.

Daß die insgesamt sechs Zeitstrafen den Ahrensburgern nichts anhaben konnten, hatte zwei Gründe. In der ersten Halbzeit überraschte Lüdtke die Gäste bei Unterzahl mit einer offensiven 4:1-Abwehr, die den Bramstedtern nur Chancen über die Außenpositionen bot, und von dort ließ sich der erneut überragende Torwart Steffen Reider (23 Paraden) vor allem in der ersten Halbzeit kaum überwinden.

Mit zehn abgewehrten Bällen allein in der ersten Viertelstunde trug Reider wesentlich zur Drei-Tore-Führung bei, die der im Angriff sehr diszipliniert agierende ATSV bis zur Pause sogar auf fünf Treffer ausbaute. Als überaus treffsicher erwiesen sich die beiden Rückraumschützen Christoph Palder und Jens Leichnitz, die zusammen 18mal erfolgreich waren. "Bei unseren Abläufen bekomme ich den Ball häufig ideal in den Lauf gespielt", lobte Palder seine Mitspieler.

Am Kreis machte sich Peter als Vertreter von Evora (Kapseldehnung im Knie) nicht schlecht. Dreimal nutzte er Anspiele zu Toren. Stark - zumindest im Angriff - auch Rechtsaußen Patrick Ranzenberger, der damit seine Deckungsschwächen kompensierte. Das gelang Mathias Behncke nicht. "Ich habe ihm in der Pause gesagt, daß er damit rechnen soll, irgendwann Barthen in Manndeckung zu nehmen", sagte Lüdtke. Als es soweit war, schaltete Behncke zu spät, wenig später düpierte ihn Bad Bramstedts Torjäger erneut und Lüdtke brachte Thiago Santos aufs Feld. Der flinke 21jährige sorgte dafür, daß Barthen nicht mehr aufs Tor warf, schloß einen Ballgewinn mit einem Tempogegenstoß ab und traf noch einmal von der linken Außenposition. Weil Santos seine Aufgabe voll erfüllte, kam sein Team, dessen Vorsprung zwischenzeitlich auf drei Tore geschrumpft war, in der Schlußphase nicht mehr in Bedrängnis. Palder und Leichnitz zeigten den gegnerischen Torhütern immer wieder deren Grenzen auf, und Reider raubte den Gästen den letzten Nerv.

"Der Trainer hat es geschafft, jung und alt zusammenfinden zu lassen", nannte Ruge das Ahrensburger Erfolgsrezept, "und beim Training darf auch mal gelacht werden." Für die Mannschaften, die noch gegen den ATSV antreten müssen, könnte es das Gegenteil bedeuten. Zu spaßen ist mit den Stormarnern nämlich nicht mehr.

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 3:3, 6:3, 8:5, 8:7, 10:7, 12:8, 14:11, 16:11, 18:13 - 18:14, 19:16, 21:16, 23:18, 23:20, 25:22, 27:22, 30:24, 33:27, 33:28

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (10), Jens Leichnitz (8), Patrick Ranzenberger (7/3), Andre Peter, Philipp Ruge (je 3) und Thiago Santos (2).

REGIONALLIGA

DHK Flensburg - SG Flensburg-Hand. II 31:22

HSG Tarp/Wanderup - AMTV Hamburg 30:28

TSV Hürup - HSG Kropp/Tetenhusen 27:29

Ahrensburger TSV - SG BraHU 33:28

1. HSG Tarp/Wanderup 10 321:302 14: 6

2. AMTV Hamburg 10 293:270 13: 7

3. SG Flensburg-H. II 10 258:229 12: 8

4. HSG Kropp/T. 10 252:247 12: 8

5. DHK Flensburg 10 285:264 11: 9

6. SG BraHU 9 286:287 8:10

7. HSG Nord/NF 9 236:262 8:10

8. Ahrensburger TSV 10 271:297 6:14

9. TSV Hürup 10 256:300 4:16