Handball: 28:26-Auswärtserfolg gegen Altrahlstedter MTV. Nach dem Überraschungscoup geben die ATSV-Männer die rote Laterne an den TSV Hürup ab.

Ahrensburg. Die Handballer des Ahrensburger TSV haben den Beweis angetreten, daß mit Disziplin, Selbstvertrauen und Hingabe auch im Handball Berge versetzt werden können. Der bisherige Tabellenletzte der Regionalliga Nordost gewann bei Spitzenreiter Altrahlstedter MTV mit 28:26 (16:15) und gab die Rote Laterne damit an den TSV Hürup ab.

"Auswärtssieg, Auswärtssieg", skandierten die überglücklichen Ahrensburger und tanzten nach dem Überraschungscoup im Kreis durch die Sporthalle Wandsbek. Das "Farmteam" des Bundesliga-Klubs HSV Hamburg hingegen schlich mit hängenden Köpfen in die Kabine. Obwohl es das Schiedsrichtergespann Hochsprung/Kamp (Hamburg/Sparrieshoop) mit dem AMTV gut meinte und den Ahrensburgern zehn Zwei-Minuten-Strafen aufbrummte (AMTV drei), gelang es den Hamburgern nur einmal, sich deutlich abzusetzen.

Doch nach dem 21:25 (48. Minute) war der Favorit "platt". Auf die Abwehrvariante von ATSV-Coach Jens Lüdtke, der das junge AMTV-Team schon nach der Pause mit der Umstellung von 6:0- auf 5:1-Deckung überrascht hatte und nun Patrick Ranzenberger mit der Manndeckung des Rückraumschützen Jan Schult (fünf Tore) betraute, wußten die Altrahlstedter keine Antwort mehr und leisteten sich Ballverluste und überhastete Würfe.

Auch dank eines überragenden Steffen Reider im Tor (23 Paraden) gelang den Ahrensburgern nicht nur der Ausgleich. Dank des treffsicheren Rechtsaußen Ranzenberger (per Siebenmeter) und Said Evora, der im Liegen einen Ball erkämpfte, aufstand und vom Kreis erfolgreich war, zog der ATSV auf 27:25 (57.) davon.

In der hektischen Schlußphase vergab der ATSV zwar drei "Matchbälle", Christoph Palder machte mit dem 28:26 aber alles klar. "Der Gegner hat so gespielt wie ich es mir gedacht hatte - vornehmlich über die HSV-Youngster Schult und Sebastian Opderbeck", sagte Lüdtke lächelnd. Sein Team hatte mit einem kompakten Mittelblock und nach der Pause mit dem offensiven Mathias Behncke die richtigen Antworten und ließ sich auch vom umstrittenen frühen Ausscheiden von Linkshänder Jens Leichnitz (16., dritte Zeitstrafe) nicht entmutigen.

Rechtshänder Robert Delinac im rechten Rückraum fügte sich perfekt ins System ein und stelltete die AMTV-Abwehr mit seinem Einlaufen zum Kreis permanent vor Probleme. "Die Variante mit zwei Kreisläufern hat gut geklappt", sagte Lüdtke. "Schade nur, daß sich Said Evora kurz vor Schluß am Knie verletzt hat. Sein Einsatzwillen und sein Tor zum 27:26 waren beispielhaft."

Auch wenn die Punkte bei den Endrunden-Aspiranten DHK Flensborg und AMTV in der Abstiegsrunde wertlos sein werden, sollten die Siege genug Selbstvertrauen verleihen, um am Sonnabend (17 Uhr, Heimgartenhalle) gegen die SG BraHU erste wichtige Zähler zu holen.

Spielverlauf: 1:0, 3:1, 5:3, 5:5, 7:6, 7:9, 11:11, 14:15, 16:15 - 17:16, 17:21, 19:21, 20:24, 21:25, 27:25, 27:26, 28:26

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Patrick Ranzenberger (11/3), Christoph Palder (8/1), Said Evora (4), Robert Delinac (3), Jens Leichnitz und Mathias Behncke (je 1).

REGIONALLIGA

STAFFEL A

DHK Flensborg - HSG Tarp-Wanderup 34:29

HSG Nord-NF - TSV Hürup 31:22

SG Flensburg/H. II - HSG Kropp/T. 31:27

Altrahlstedter MTV - Ahrensburger TSV 26:28

1. Altrahlstedter MTV 9 265:240 13: 5

2. SG Flensburg/H. II 9 236:198 12: 6

3. HSG Tarp-Wanderup 9 291:274 12: 6

4. HSG Kropp/T. 9 223:220 10: 8

5. DHK Flensborg 9 254:242 9: 9

6. SG BraHU 8 258:254 8: 8

7. HSG Nord-NF 9 236:262 8:10

8. Ahrensburger TSV 9 238:269 4:14

9. TSV Hürup 9 229:271 4:14