Handball: ATSV-Frauen gewinnen Krimi in Wandsbek 23:22

AHRENSBURG. 2:9-Rückstand nach einer Viertelstunde, insgesamt sieben verworfene Siebenmeter, aber in letzter Minute gelang den Handball-Frauen des Ahrensburger TSV doch noch ihr dritter Saisonsieg in der Hamburger Oberliga. 23:22 (8:13) hieß es schließlich bei der SG Wandsbek II dank eines von Julia Kögel 20 Sekunden vor Schluß verwandelten Strafwurfs.

"Das war schon eine enorme Belastung, als sie zum entscheidenden Siebenmeter antrat", sagte Trainer Tilo Labs nach der nervenaufreibenden Partie. "Ich hoffe, daß uns dieses Erlebnis zusammenschweißt und die Mannschaft daraus lernt, was man alles erreichen kann, wenn man auch bei deutlichen Rückständen nie aufsteckt."

Zunächst schien jedoch alles gegen den ATSV zu laufen: Nur sechs Feldspielerinnen und zwei Torfrauen machten sich warm, Bettina Winterberg und Katja Voigt trudelten erst kurz vor Spielbeginn ein. Die widrige Vorbereitung des ersatzgeschwächten Teams war wohl auch ein Grund, daß es lange Zeit überhaupt nicht lief, bis eine Umstellung der Deckung Besserung brachte.

Der Rückstand blieb fortan konstant, die Aufholjagd begann aber erst in der 40. Minute (15:20). "Wir haben uns nicht gesteigert, aber Wandsbek bekam plötzlich Probleme, unser Tempo mitzugehen", so Labs. Fünf Treffer in Serie brachten den Ausgleich zum 20:20 (51. Minute), es folgte die dramatische Schlußphase mit dem besseren Ende für den Tabellenzweiten.

Am kommenden Sonntag (17 Uhr, Heimgartenhalle) steht nun das Spitzenspiel gegen den noch unbesiegten Hamburger SV an. Labs: "Da dürfen wir nicht noch einmal so viele Chancen auslassen." Mit einem Sieg würde der ATSV als Tabellenführer in die folgende vierwöchige Punktspielpause gehen.

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Marion Nommensen (5/1), Julia Kögel (5/3), Silke Schöning (4), Katja Voigt (4/2), Lena David (3) und Kim Schmidhuber (2).söb