Handball: Ahrensburger kassieren in Neubrandenburg eine 23:32-Pleite.

Ahrensburg. Das Gastspiel in der Regionalliga ist für die Handballer des Ahrensburger TSV nach einer Saison beendet. Nach dem 23:32 (10:15) bei Fortuna Neubrandenburg stehen die Stormarner bereits eine Woche vor dem abschließenden Heimspiel am Sonnabend (18 Uhr, Heimgartenhalle) gegen den Meister und HSV Insel Usedom als Absteiger in die Oberliga fest. "Das Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Saison", sagte Trainer Dirk Schimmler. "Wir waren im Angriff nicht durchschlagskräftig genug und haben uns zu viele Ballverluste erlaubt, die der Gegner gnadenlos bestraft hat." Zudem habe es bei einigen Spielern an der hundertprozentigen Einstellung gemangelt, klagte Schimmler.

Kai Stolze nahm der Coach von seiner Kritik ausdrücklich aus. "Ihn musste ich kurz vor Schluss rausnehmen, weil er wegen Krämpfen nicht mehr weiterspielen konnte. Kai war ein kämpferisches Vorbild für alle", lobte Schimmler das Auftreten seines Rechtsaußens, der mit neun Toren erfolgreichster Werfer war, obwohl er gerade erst von einer Oberschenkelzerrung genesen war und sein geschädigtes rechtes Knie von einer Schiene nur notdürftig stabilisiert wird. Der Verein kann sich glücklich schätzen, dass sich der 36-Jährige seit kurzer Zeit auch als Jugendtrainer engagiert.

Wirkliche Vorwürfe waren der Mannschaft aber eigentlich nicht mehr zu machen. Gegen die robusten und athletischen Neubrandenburger fehlte es an spielerischer Finesse und individueller Stärke. Und um diese Defizite kämpferisch kompensieren zu können, mangelte es dem Aufsteiger an Substanz und Kraft: Der Akku war leer. "Der Gegner war sicher nicht unschlagbar", sagte der fünffache Torschütze Markus Fraikin, "in der Abwehr aber gut auf uns eingestellt." Besonders zu spüren bekam dies Christoph Palder. Der ATSV-Kapitän wurde früh attackiert, kam nicht ins Spiel und wurde deshalb schon nach 20 Minuten von Schimmler erlöst. "Ich musste es im Rückraum mit schnellen, beweglichen Leuten versuchen", erklärte der Coach den Schachzug.

Dass diese Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt war, lag auch an der schwachen Chancenverwertung. Möglichkeiten gab es genug, aber da die Ansage, den gegnerischen Torwart Frank Hannemann mit hohen Bällen zu prüfen, unbeachtet blieb, wuchs der Rückstand in der zweiten Halbzeit beständig an, zumal die Abwehr den Angriffen der Gastgeber nie wirklich Herr wurde.

Neubrandenburgs Spielmacher Daniel Holtz wirbelte nahezu ungezügelt, und Marcel Effenberger (acht Tore) traf aus der Distanz wie er wollte. Dass der Gegner im Rückraum ohne Linkshänder auskommen musste, fiel kaum auf - im Gegensatz zum ATSV, wo Marc Monich, Henning Wollesen und Andre Peter von halbrechts kaum etwas zu Stande brachten.

Für Torwart Torsten Wild und Christoph Palder wird es gegen Usedom übrigens der letzte Auftritt im ATSV-Trikot. Sie verlassen den Club, der mit dem neuen Trainer Jörg Schröder den Wiederaufstieg anstreben will.

Spielverlauf: 1:3, 3:4, 3:7, 5:7 (12. Minute), 5:11, 9:14, 10:15 - 12:17, 12:21, 21:28, 23:32.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (4), Marc Monich, Mathias Behncke (je 2), Christoph Palder (1).

REGIONALLIGA

Bad Doberaner SV - VfL Bad Schwartau 30:28

HSG Sasel/DUWO - DHK Flensborg 27:38

Oranienburger HC - HSG Nord-Nordfr. 29:21

HSV Insel Usedom - HC Empor Rostock 31:30

F. Neubrandenburg - Ahrensburger TSV 32:23

MTV Herzhorn - TSV Ellerbek 28:27

ATSV Stockelsdorf - Post Schwerin II 40:25

Bramstedter TS - SG Wilhelmsburg 34:29

1. HSV Insel Usedom 29 930:738 54: 4

2. HC Empor Rostock 29 960:655 51: 7

3. DHK Flensborg 29 1026:840 50: 8

4. Bramstedter TS 29 925:834 37:21

5. VfL Bad Schwartau 29 800:725 36:22

6. TSV Ellerbek 29 858:842 35:23

7. ATSV Stockelsdorf 29 854:873 30:28

8. Bad Doberaner SV 29 753:823 25:33

9. F. Neubrandenburg 29 824:883 24:34

10. SG Wilhelmsburg 29 726:812 24:34

11. MTV Herzhorn 29 713:766 23:35

12. Oranienburger HC 29 807:884 20:38

13. HSG Nord-Nordfr. 29 784:834 17:41

14. Ahrensburger TSV 29 736:868 16:42

15. Post Schwerin II 29 690:866 12:46

16. HSG Sasel/DUWO 29 759:902 10:48