Handball-Regionalliga: SG Brahu siegt Souverän. Das Team von Trainer Olaf Knüppel überzeugt gegen Aufsteiger Ahrensburger TSV in der Offensive, offenbart aber noch einige Schwächen im Abwehrverhalten.

Bad Bramstedt. Gerade einmal eine Minute dauerte es , bis Maik Barthen das erste Tor in der Regionalliga Nord für die neugegründete SG Bramstedt/Henstedt-Ulzburg zum 1:1-Ausgleichstreffer gegen den Ahrensburger TSV erzielte. Nach 60 Minuten vor rund 200 begeisterten Zuschauern in der Bramstedter Schäferberghalle hatte die SG BraHU mit einem glatten 36:21 (19:16)-Erfolg die ersten beiden Zähler der Saison eingefahren.

Ganz so einseitig, wie es das Endergebnis vermuten läßt, war die Partie indes nicht verlaufen. "Die Ahrensburger sind wesentlich besser aufgetreten als noch beim Saisonstart gegen den AMTV Hamburg", kommentierte Trainer Olaf Knüppel den Arbeitssieg seiner Mannschaft. Die Gastgeber überzeugten zwar im Angriff, offenbarten dafür aber in der Abwehr ungeahnte Schwächen.

"Ohne unsere U 23-Spieler fehlte vor allem im Mittelblock die Abstimmung", so Knüppel, der Philipp Liebe und besonders den kantigen Jan Wrage schmerzlich vermißte. Weil die beiden Youngster zu Saisonbeginn in der Oberliga-Mannschaft der SG BraHU eingesetzt worden waren, dürfen sie auf Grund des neuen Regionalliga-Reglements an den ersten beiden Spieltagen nicht im ersten Team eingesetzt werden.

Bei den insgesamt überzeugenden Gastgebern ragten vier Aktive besonders heraus. Torhüter Alexander Trippel, der nach einer Viertelstunde für Dirk Elvers eingewechselt wurde, zeigte seine beste Leistung in der Schäferberghalle und wurde von den Fans für ein halbes Dutzend Paraden, mit denen er im zweiten Abschnitt den Weg zum Sieg ebnete, frenetisch gefeiert. Tim Früchtenicht überzeugte nicht nur wegen seiner hundertprozentigen Trefferquote von der Strafwurflinie. Und Jan-Henning Himborn führte nach wochenlanger Verletzungspause unauffällig, aber ungemein effektiv Regie. Ihm gelangen außerdem auch noch sieben Treffer für die Hausherren.

Fels in der Brandung war aber Maik Barthen, der nach seinen fünf Toren vor der Pause in der zweiten Halbzeit in Manndeckung genommen wurde und so seinen Teamkollegen Freiräume verschaffte.

"Es hat ein wenig gedauert, bis wir auf diese Manndeckung die richtige taktische Antwort gefunden haben", so Olaf Knüppel, der für Himborn Früchtenicht auf die Mittelposition beorderte und Barthen zurückgezogen spielen ließ.

"Die Zuschauer haben ein spannendes und temporeiches Spiel erlebt. Für meinen Geschmack hätte die Begegnung sogar noch ein wenig klarer ablaufen können", umschrieb Knüppel seine Gefühlslage nach dem Schlußpfiff.

Die beiden Unparteiischen zogen sich während der Partie mehrfach den Unmut beider Teams zu, weil sie mit ihrer kleinlichen Regelauslegung insgesamt 17 Zeitstrafen verhängten. "Dabei war es überhaupt kein hartes Match", so Knüppel. Ein kleiner Trost für den Coach und seine Spieler: Die SG BraHU wurde vom Schiedsrichtergespann nicht benachteiligt.

Der Spielverlauf: 3:3, 7:7 (5. ), 10:10 (10.), 15:11 (15.) 18:13 (25.), 19:16 - 19:17, 21:20 (36.), 23:22, 26:25 (42.), 30:26, 32:28, 36:31.

Die Tore für die SG Bramstedt/Henstedt-Ulzburg: Tim Früchtenicht (11/6 Siebenmeter), Jan-Henning Himborn (7), Maik Barthen, Lars Uwe Lang (je 5), Tore Breckwoldt (3), Lasse Kousgaard, Christian Jürchott (je 2).