Handball: Ahrensburg verliert gegen Meister BW Insel Usedom nur mit 25:28.

Ahrensburg. Das Wunder blieb aus, die Handballer des Ahrensburger TSV sind aus der Regional- in die Oberliga abgestiegen. Trotz harter Gegenwehr unterlag das Team von Spielertrainer Dirk Schimmler dem Meister und Aufsteiger HSV Blau-Weiß Insel Usedom mit 25:28 (15:14). Da Mitabsteiger HSG Sasel/DUWO bei der HSG Nord-NF keine Schützenhilfe leistete (27:34), wuchs der Abstand zum rettenden Ufer noch auf vier Punkte.

Den Abschied aus der dritthöchsten deutschen Klasse gestalteten die Ahrensburger aber höchst beachtlich. Nachdem sie in der 16. Minute erstmals in Führung gegangen waren (8:7), hielten sie die Gäste weitgehend in Schach und zogen in der 37. Minute sogar auf 19:16 davon. Das Schiedsrichtergespann Markus Meyerfeldt/Michael Voß (Hamburg/Bad Oldesloe) verhalf den vom Feiern müden Gästen jedoch mit zwei umstrittenen Zeitstrafen gegen Robert Heinrich (39. Minute) beim Stand von 19:18 und Jörg Schröder (46./20:19) zur Wende. Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob die Ahrensburger ohne diese Hinausstellungen gegen den Meister eine reelle Chance gehabt hätten, zumal der konditionell bedingte Konzentrationsabfall in den letzten zehn Minuten nicht zu übersehen war. Andererseits wirkten die Usedomer nicht sonderlich zwingend. Florian Schmidt im ATSV-Tor gab sich kaum eine Blöße und parierte zwölf Würfe (davon zwei Siebenmeter).

Aber nicht nur Schmidt, bei dem im Saisonverlauf eher die schwachen Leistungen überwogen, bewies an diesem vorerst letzten Regionalligaabend in der Heimgartenhalle seine Klassentauglichkeit: Marc Monich feierte in Abwesenheit des erkälteten Mannschaftskapitäns Christoph Palder seine Wiederauferstehung im Rückraum, Linksaußen Mathias Behncke ließ erkennen, warum er im Internet-Forum der Regionalliga mit 25,5 Prozent der Stimmen ins All-Star-Team berufen wurde, und der überragende Kai Stolze vergaß bei seinen elf Toren alle Knie- und Oberschenkelprobleme.

Wichtigste Erkenntnis für den neuen Spielertrainer Jörg Schröder war aber die Tatsache, dass gegen Usedom eine Einheit auf dem Feld stand, die 50 Minuten lang im Angriff diszipliniert spielte, geduldig auf Torchancen wartete und sich in der Abwehr mit großem Engagement dem körperlich überlegenen Gegner entgegen stemmte. Die entscheidenden Gegentore kassierten die Stormarner einmal mehr mit Kontern nach schwachen Abschlüssen.

"Wir werden in der Oberliga wahrscheinlich eine bessere Mannschaft als in dieser Saison haben", warf Teammanager Gerd Wollesen den Blick schon voraus. Bis auf Palder (HSG Henstedt-Ulzburg), Schimmler (VfL Bad Schwartau) und Torwart Torsten Wild sollen alle bleiben. Wollesen: "Zudem werden wir uns gut verstärken."

Spielverlauf: 1:0, 1:2, 3:5, 5:7, 8:7 (16. Minuten), 10:8, 10:11, 13:14, 15:14 - 16:14, 19:16 (37.), 20:19, 20:23, 23:24 (52.), 23:28, 25:28.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Kai Stolze (11/davon 3 Siebenmeter), Mathias Behncke (5), Marc Monich (4), Dirk Schimmler, Robert Heinrich (je 2) und Henning Wollesen (1).

REGIONALLIGA

SG Wilhelmsburg - ATSV Stockelsdorf 23:26 Post Schwerin II - MTV Herzhorn 23:35 TSV Ellerbek - Fort. Neubrandenburg 36:31 Ahrensburger TSV - HSV Insel Usedom 25:28 Empor Rostock - Oranienburger HC 45:30 HSG Nord-NF - HSG Sasel/DUWO 34:27 DHK Flensborg - Bad Doberaner SV 38:29 VfL Bad Schwartau - Bramstedter TS 38:29

1. HSV Insel Usedom 30 958:762 56: 4 2. Empor Rostock 30 1006:685 53: 7 3. DHK Flensborg 30 1066:870 52: 8 4. VfL Bad Schwartau 30 838:754 38:22 5. Bramstedter TS 30 954:873 37:23 6. TSV Ellerbek 30 894:873 37:23 7. ATSV Stockelsdorf 30 880:896 32:28 8. MTV Herzhorn 30 748:791 25:35 9. Bad Doberaner SV 30 782:861 25:35 10. F. Neubrandenburg 30 855:919 24:36 11. SG Wilhelmsburg 30 749:838 24:36 12. Oranienburger HC 30 839:927 20:40 13. HSG Nord-NF 30 816:863 19:41 14. Ahrensburger TSV 30 761:896 16:44 15. Post Schwerin II 30 713:901 12:48 16. HSG Sasel/DUWO 30 786:936 10:50