Regionalliga Nordost: Aufsteiger verliert in Bad Bramstedt. Der Aufsteiger aus Ahrensburg wartet nach dem 31:36 weiter auf erstes Erfolgserlebnis.

Ahrensburg - Die Handball-Männer des Ahrensburger TSV haben auch ihr zweites Punktspiel in der Regionalliga Nordost verloren. Der Aufsteiger unterlag bei der neuen SG Bramstedt/Henstedt-Ulzburg (Brahu) mit 31:36 (16:19), ohne allerdings dabei zu enttäuschen. Dank der enormen Steigerung im Angriff wäre sogar ein Erfolg möglich gewesen - wenn nur die schwache Abwehrleistung nicht gewesen wäre. "19 Gegentore in einer Halbzeit zeigen , wo unsere Probleme lagen", sagte Trainer Jörg Schröder. "Und die werden uns künftig mehr beschäftigen, als alles andere."

Dabei wußten die Ahrensburger genau, was sie in der Halle Schäferberg erwarten würde - mit Maik Barthen und Jan-Henning Himborn zwei starke gegnerische Rückraumspieler, die zudem Kreisläufer Lars-Uwe Lang immer wieder einbeziehen. Da jedoch die 6:0-Deckung die avisierten Schützen zu unentschlossen und zu wenig aggressiv attackierte und im Mittelblock die Zuordnung für den Kreisläufer nicht funktionierte, teilte sich das Trio die ersten zehn Treffer des Gegners.

Daß die Partie nach einer Viertelstunde (10:10) dennoch offen war, lag am wiedererstarkten Christoph Palder, der mit viel Selbstbewußtsein auftrat und zusammen mit Jens Leichnitz (in der Anfangsphase) den schlechten Eindruck des Ahrensburger Rückraums aus dem Auftaktspiel gegen den AMTV eindrucksvoll wegwischte.

"Palder hat ein starkes Spiel gemacht", lobte Schröder, der freilich Gleiches von Leichnitz nicht sagen konnte. Zwar zeigte der ehemalige Bundesligaspieler anfangs seine Klasse im rechten Rückraum, nach seinem Tor zur 9:8-Führung fiel er bis auf zwei gute Pässe zum Rechtsaußen nur noch mit konditionellen Problemen auf, die sich in Fehlwürfen und Abwehrschwächen manifestierten. "Mir fehlen jedoch noch die Alternativen", erklärte der Coach, warum er Leichnitz erst nach 45 Minuten vom Feld nahm.

Diese These unterstützten Carsten Moritzen und Robert Delinac, die bei ihren Kurzeinsätzen keine Regionalligatauglichkeit erkennen ließen. Der quirlige Thiago Santos, der auf der Tribüne saß, wäre wahrscheinlich effektiver gewesen. Dennoch: Weil Schröder mit der Manndeckung gegen Barthen zu Beginn der zweiten Halbzeit den Gastgeber aus der Bahn warf, verkürzten die Gäste den Fünf-Tore-Rückstand dreimal auf ein Tor. Eine wichtige Rolle dabei spielte Philipp Ruge, der viele erweiterte Gegenstöße erfolgreich abschloß und auch in Überzahlsituationen überzeugte. Der intelligente Ex-Oldesloer ist schon jetzt die Nummer eins in der Rolle des Ballverteilers.

Sehr unbefriedigend für Schröder war die Leistung von Kreisläufer Sebastian Witt, der wegen seiner Behäbigkeit in der Abwehr zur Achillesferse wurde. Überdies bemängelte der Trainer das Fehlen der ersten Konterwelle. Mit den positiven Ansätzen kann der Trainer aber beruhigt in die Partie am Sonnabend (17 Uhr, Heimgartenhalle) gegen die HSG Nord-Nordfriesland gehen. Fraglich ist nur, ob das ATSV-Team mit dem Druck fertig wird, diese Partie gewinnen zu müssen, um nicht den Anschluß ans Tabellenmittelfeld zu verlieren.

Spielverlauf: 1:0, 2:3, 4:3, 4:5, 6:5, 10:9, 10:12, 11:16, 12:17, 16:19 - 18:19, 18:21, 20:21, 22:25, 26:27, 26:30, 28:33, 29:35, 31:35, 31:36

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (9), Philipp Ruge (7), Mathias Behncke (6/5), Jens Leichnitz (3), Andre Peter, Patrick Ranzenberger (je 2), Sebastian Witt und Said Evora (je 1).