Saisonstart: Trainer Schröder glaubt nicht ans Erreichen der Meisterrunde. Bewährungsprobe zum Regionalliga-Auftakt - beim Gegner spielen vier HSV-Talente.

Ahrensburg. "Ich habe zwar in der Vorbereitungszeit nur einmal mit der kompletten Mannschaft spielen können, gehe aber mit einem eingespielten Team in die Saison, das sich in der vergangenen Regionalliga-Serie im Abstiegskampf bewährt hat": Jenes Selbstbewußtsein, das da aus den Worten von Ingmar Steins, dem Handball-Coach des Altrahlstedter MTV, herauszuhören ist, hätte sein Trainerkollege Jörg Schröder vom Ahrensburger TSV auch gern. Aber obwohl seine Mannschaft individuell besser besetzt ist als in der vergangenen Oberligaserie, weiß Schröder vor dem Regionalliga-Duell an diesem Sonnabend (17 Uhr, Heimgartenhalle) gegen die Altrahlstedter nicht so recht, wo er mit seinen Männern steht.

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Sieben neue Spieler galt es in den vergangenen Monaten zu integrieren - doch Urlaub, berufliche Zwänge und Verletzungen behinderten die Suche nach der besten Formation. So stieg der wieselflinke Spielmacher Thiago Santos nach einem Autounfall erst in dieser Woche wieder ins Training ein. "Die gut dreiwöchige Pause hat man ihm aber nicht angemerkt", sagte Schröder, der deshalb zum Punktspielauftakt auf die Qualitäten des Brasilianers im Tempogegenstoß nicht verzichten will.

Unsicher ist der Trainer noch bei der Zusammenstellung des Mittelblocks in der 6:0-Abwehr sowie bei der Besetzung der Spielmacherrolle. Zwar hat Andre Peter nach seiner Knöchelverletzung wieder trainiert. "Wenn er jedoch nicht zu 100 Prozent belastbar ist, wird er nicht spielen", kündigte der Coach an.

Im linken Rückraum haben Christoph Palder und Robert Delinac die besten Karten, weil sie den gesetzten Linkshänder Jens Leichnitz auch auf dessen Position entlasten könnten. Auch wer neben Torsten Wild die erst gestern angelieferten neuen Tore in der Heimgartenhalle hüten wird, will sich Schröder bis zuletzt offenhalten.

Auch wenn mit dem PSV Rostock schon vor Beginn der ersten Halbserie in der Gruppe A eine von zehn Mannschaften die Segel strich, hält es Schröder für vermessen, einen der ersten fünf Plätze anzustreben, die zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigen: "Die Flensburg-Handewitt II, DHK Flensborg, die HSG Tarp-Wanderup und auch die SG Bramstedt/Henstedt-Ulzburg sind harte Brocken."

"Wir haben einen jungen und frischen Kader beisammen, von dem ich mir einiges erwarte", sagte indes ATSV-Supporters-Chef Gerd Wollesen. "Der Auftakt gegen den AMTV wird aber enorm wichtig sein."

Wollesen, der auch den in Ahrensburg wohnenden HSV-Präsidenten Andreas Rudolph zum Spiel erwartet, weil mit Jan Schult, Sebastian Opderbeck, Martin Stumps und Tobias Mahncke vier Nachwuchsspieler des Bundesligaklubs mit Doppelspielrecht beim AMTV mitwirken, ist stolz, das Publikum in neuem Ambiente begrüßen zu können. "Dank der elektronischen Anzeigetafel ist jeder Zuschauer nun immer auf der Höhe", sagte er.

Als unglücklich empfindet er die Zweiteilung der Saison. Da die Reinickendorfer Füchse aus der Vorrundengruppe B doch noch die Lizenz für die Zweite Bundesliga erhielten, hätte man auch in einer 18er-Staffel spielen können. Auch dem AMTV kann der neue Modus kaum recht sein. "Wir haben die meisten Punkte in der Rückserie geholt", erinnert sich Ingmar Steins. Und die beginnt erst am 11./12. Februar nächsten Jahres mit der Meister- und Abtiegsrunde.