Handball: Noch drei Wochen bis zum Regionalliga-Start

Ahrensburg. Was sich schon der einstige Spielertrainer Dirk Schimmler beim ersten Aufstieg des Ahrensburger TSV in die Handball-Regionalliga Nordost vor zwei Jahren gewünscht hatte, scheint für seinen Nachfolger Jörg Schröder nun in Erfüllung gegangen zu sein. Drei Wochen vor Beginn der Punktspielserie hat der Coach alle Positionen doppelt besetzt. Mithin wäre der angepeilte Klassenverbleib realistisch, doch die Mängel beim 34:26 im ersten Testspiel gegen den VfL Oldesloe (Bezirksliga) machten deutlich, daß es sowohl in der Abwehr als auch im Aufbauspiel noch viel zu tun gibt.

Mit Philipp Ruge (26, VfL Oldesloe) wurde ein Spielmacher gewonnen, der die Bälle verteilen kann, torgefährlich ist und ein gutes Auge für den Kreisläufer hat. Der neue Mannschaftskapitän ist ein hervorragendes Pendant zum dynamischen Andre Peter, der seine Stärken im Kreisdurchbruch und bei Tempogegenstößen hat.

Im linken Rückraum stehen sich gleich drei Neue "auf den Füßen", was zur Folge hat, daß jeweils einer Linkshänder Jens Leichnitz auf der rechten Seite entlasten muß, wenn dieser Pausen braucht. Während Rückkehrer Christoph Palder (25, HSG Henstedt-Ulzburg) Qualitäten im Sprungwurf, aber Defizite in der Spritzigkeit und im Zweikampf hat, sind Robert Delinac (19, SG Wilhelmsburg) und Carsten Moritzen (24, HG Nord-NF) aus anderem Holz geschnitzt.

Der kantige Moritzen besticht mit körperlicher Robustheit, Delinac verkörpert eher den wendigen und sprungstarken Rückraumschützen. Ob sich Palder gegen diese engagierten Kollegen behaupten kann, ist fraglich.

Seinen Platz auf Rechtsaußen verloren hat Said Evora. Die neuen Linkshänder Patrick Ranzenberger (23/DJK Budenheim) und Marc Feldtmann (20/Norderstedter SV) werden sich wohl diese Position teilen, wobei Feldtmann schon Pluspunkte in der Abwehrarbeit sammelte. Evora versucht sein Glück als zweiter Mann am Kreis neben Sebastian Witt. Mit seiner Wendigkeit könnte er sich für Schröder zu einer guten Alternative entwickeln.

Kein Problem macht dem Trainer die linke Außenposition. Markus Fraikin ist schon jetzt in Bestform, und Mathias Behncke, der in der Vergangenheit häufig im Rückraum spielen mußte, wird sich auf seinem alten Stammplatz schnell wieder zurechtfinden.

Für Belebung im Tor hat Christoph Nisius (Buntekuh Lübeck) gesorgt. Der 23jährige sprüht vor Ehrgeiz und Temperament und wird den introvertierten und manchmal phlegmatischen Kollegen Torsten Wild und Florian Schmidt Dampf machen.

Das Juwel unter den Neuzugängen ist zweifellos der 21jährige Brasilianer Thiago Santos, der wegen eines leichten Autounfalls im Testspiel in Bad Oldesloe noch fehlte. Der enorm schnelle und technisch versierte Spielmacher warf für den Norderstedter SV 170 Treffer und wurde damit Oberliga-Torschützenkönig.