Handball: 520 Zuschauer sehen das 36:18 der Hamburger gegen den ATSV.

Ahrensburg. Die Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg haben es bewiesen: Es gibt auch im Kreis Stormarn und speziell in Ahrensburg ein handballbegeistertes Publikum. Zum Freundschaftsspiel gegen den Hamburger Meister Ahrensburger TSV kamen 520 Zuschauer in die Heimgartenhalle. Für den Gastgeber ein gutes Forum, um seine bis dato sechs Neuzugänge vorzustellen. Und auch die Profis aus Hamburg nutzten die Chance, mit dem 36:18 (19:7) neue Anhänger zu gewinnen.

Mehr zum Thema

Hamburger Abendblatt
Stimmen zum Spiel

"Ich bin sehr zufrieden", sagte HSV-Präsident Andreas Rudolph, der die Mannschaft ohne Honorar antreten ließ und damit volkstümliche Eintrittspreise ermöglichte. "Jetzt müssen wir in Ahrensburg aber auch am Ball bleiben und die positive Stimmung in unser angedachtes Fanprojekt umsetzen."

Obwohl die Gäste ohne Torwart Tomas Svensson, Torsten Jansen, Jon Belaustegui und Andrej Siniak (alle mit ihren Nationalteams im Einsatz) antreten mußten, machte ihr Auftritt den Stormarner Handballanhängern Geschmack, sich das erste Saison-Heimspiel des HSV am 7. September anzusehen.

Bertrand Gille begeisterte mit Tempogegenstößen und enormer Sprungkraft. Sein Bruder Guillaume ließ mit einem Schlagwurf die Latte über Torwart Torsten Wild erzittern und sorgte für Raunen im Publikum. Pascal Hens, der nach überstandener Fußverletzung erstmals wieder mitwirkte - mit frisch gefärbtem Irokesenstreifen -, war zumindest ein Blickfang.

Daß die Akzente als Torschützen vor allem die jungen Spieler setzten, war von Trainer Christian Fitzek durchaus gewünscht. "Die Alten habe ich laufen lassen, die Youngster bekamen Aufgaben zugeteilt und sollten sich beweisen", sagte der Nachfolger von Bob Hanning. Linkshänder Matthias Karbowski im Rückraum und Linksaußen Matthias Flohr überzeugten dabei genauso wie der erst 18jährige Jan Schult.

Das runderneuerte ATSV-Team wird bis zum Regionalliga-Start am 10. September im Zusammenspiel reifen. Mit welchen Qualitäten die Neuzugänge ausgestattet sind, war auch gegen die robuste Bundesliga-Deckung schon zu sehen. Robert Delinac ließ seine Wurfkraft zweimal aufblitzen, Spielmacher Philipp Ruge bewies nach anfänglicher Nervosität Durchsetzungskraft, und der ballgewandte Thiago Santos traf dreimal per Gegenstoß. Wenige Möglichkeiten zu glänzen erhielten die beiden Rechtsaußen Patrick Ranzenberger und Marc Feldtmann, weil die HSV-Deckung ihnen kaum Raum ließ. Christoph Palder fehlte es nach Saisonschluß an Spritzigkeit. "Die meisten der Neuen sind seit drei Wochen bei uns im Training. Da konnte man nicht mehr erwarten", sagte Trainer Jörg Schröder.

Nach dem Schlußpfiff begann für die Profis die dritte Halbzeit. 100 Kinder strömten in den Innenraum und baten um Autogramme auf Papier, Armbändern oder und T-Shirts. Aber auch die Eltern waren im Einsatz, um ihren Nachwuchs beispielsweise umarmt von Kapitän Thomas Knorr oder mit Torwart-Legende Goran Stojanovic abzulichten.