Oberliga: Der Meister tut sich eine Halbzeit lang gegen den SC Poppenbüttel schwer.

Ahrensburg. In der Kabine gab es eine Sektdusche für Trainer Jörg Schröder. Die offizielle Ehrung des Ahrensburger TSV für den zweiten Oberligatitel hatte Detlev Reimer, der Spielausschußvorsitzende des Hamburger Handballverbands, schon vor dem Anpfiff des letzten Saisonspiels gegen den SC Poppenbüttel vorgenommen. Daß er nach der Übergabe des Wimpels und einer Magnumflasche Sekt den Heimweg antrat, war klug, denn der Regionalliga-Aufsteiger quälte sich gegen den Tabellenvorletzten mehr als eine Halbzeit lang und gewann am Ende glanzlos mit 38:27 (14:13).

"Die Mannschaft hat sich trotz des kleinen Kaders in vielen wichtigen Spielen eindrucksvoll behauptet. Da muß man auch mit so einer Partie mal zufrieden sein", zeigte sich Schröder nach dem Schlußpfiff versöhnlich. In der 25. Minute war dem Coach allerdings der Geduldsfaden gerissen, als sein Team einen 12:5-Vorsprung in gut zehn Minuten verspielt hatte (12:11). "Wir waren im Angriff ideenlos und unkonzentriert und in der Abwehr behäbig", sagte er.

Es war letztlich Jens Leichnitz, der nach Wiederbeginn die Verhältnisse geraderückte. Dreimal nahm der Linkshänder aus dem Rückraum selbst Maß, zweimal setzte er Markus Fraikin und einmal Mathias Behncke in Szene - und schon stand es 22:16. Deutlich wurde jedoch auch, dass bis auf Leichnitz kein ATSV-Spieler im Rückraum Regionalligatauglichkeit bewies.

Die beste Noten verdienten sich die Außenspieler Fraikin und Kai Stolze. Fraikin traf zehnmal und war damit bester Schütze seiner Mannschaft. Das reichte allerdings nicht zum Gewinn der internen Torjäger-Kanone. Behncke (129 Saisontreffer) warf ein Tor mehr. Kai Stolze, der seit 1999 in Ahrensburg spielt und mittlerweile die A-Jugend trainiert, bewies, daß er in punkto Wurfvarianten und Treffsicherheit vielen Jüngeren noch etwas vormachen kann. "Sechs Tore bei sieben Würfen sind doch okay", sagte der Linkshänder, der mit einem Blumenstrauß aus dem Kader verabschiedet wurde.

Gute Ansätze sah man erneut von Kreisläufer Sebastian Witt, der noch besser zur Geltung kommen wird, wenn sich die Ahrensburger wie angekündigt im Spielaufbau mit wurfstarken Akteuren verstärken. Angeblich steht Christoph Palder (HSG Henstedt-Ulzburg) vor der Rückkehr. Die Neuzugänge will Manager Gerd Wollesen in den kommenden Tagen bekanntgeben. Torhüter werden nicht darunter sein, obwohl weder Florian Schmidt noch Torsten Wild Normalleistungen brachten. Schröder: "Die Abwehr hat sie auch alleingelassen."

Spielverlauf: 3:0, 4:1, 4:3, 5:4, 8:4, 12:5 (16. Minute), 12:11 (25.), 14:11, 14:13 - 15:14, 18:15, 22:16, 23:18, 25:18, 29:21, 33:24, 38:26, 38:27

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Mathias Behncke (8/davon 3 Siebenmeter), Jens Leichnitz (3), Robert Heinrich (4/1), Sebastian Witt (3), Henning Wollesen (2), Marcel Schlöricke und Andre Peter (je 1).