Handball: Ahrensburger stehen vorzeitig als Aufsteiger fest.

Ahrensburg. "Die HG Norderstedt hat uns die Show gestohlen", sagte Jörg Schröder. "Nach der entscheidenden Niederlage der HG Barmbek am Vortag war bei uns die Luft raus", so der Coach der Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV. "Unser Trainer hat uns vor dem Spiel zwar beschworen, noch nicht an die Regionalliga zu denken. Die Gewißheit, den Meistertitel in der Tasche zu haben, konnten wir aber nicht abstreifen", erklärte Außenspieler Markus Fraikin, weshalb in Aumühle bei der SG Bergedorf/Kirchwerder nur ein 29:29 (15:16) herausgekommen war.

In Anbetracht des Spielverlaufs durften sich die Ahrensburger aber nicht beschweren. Bis auf den Beginn und das Ende der Partie, als die Führung mehrfach wechselte, bestimmten die Hausherren das Geschehen, ohne sich allerdings auf mehr als drei Tore absetzen zu können. "Wir haben Bergedorfs Jan Rautmann nicht in den Griff bekommen", sagte Schröder und brachte damit die Abwehrprobleme seines Teams auf den Punkt. "Er hat acht Tore erzielt und seine Nebenleute immer wieder gekonnt in Szene gesetzt."

Erst als Robert Heinrich den gegnerischen Spielmacher in Manndeckung nahm und Florian Schmidt wieder ins Tor zurückkehrte, lief es etwas besser. "Unterm Strich geht das Ergebnis in Ordnung, weil wir in der Defensive nicht bei der Sache waren", urteilte Schröder.

Da Jens Leichnitz grippegeschwächt ins Spiel ging, fehlte es jedoch auch im Angriff an Durchschlagskraft. Zwar mühten sich im Aufbau Robert Heinrich, Mathias Behncke und Andre Peter nach Kräften, zu regionalligatauglichen Distanzschützen werden sie aber nicht mehr reifen, so daß für das Management hier der größte Handlungsbedarf besteht. "Wir haben vier neue Leute unter Vertrag", sagte Manager Gerd Wollesen, "die Namen werden wir jedoch erst nach dem letzten Oberligaspiel am Sonnabend gegen den SC Poppenbüttel verraten."

Wollesen sah Kreisläufer Sebastian Witt als besten Spieler. "Da wir in der Abwehr kaum Bälle gewonnen haben, fehlten uns die einfachen Tore über Gegenstöße", sagte Schröder, der zudem viele Latten- und Pfostenwürfe registrieren mußte.

Auch Fraikin gehörte zu jenen Schützen, die mehrfach zu genau Maß nahmen. "Ich hätte mir in der Color-Line-Arena etwas mehr abgucken sollen", sagte der freie Mitarbeiter des NDR-Fernsehens angesichts der vorangegangenen Live-Übertragung des deutschen Pokalfinals aus Hamburg.

Spielverlauf: 0:2, 1:3, 5:3, 5:5, 7:7, 7:10, 13:16, 15:16 - 15:18, 22:23, 25:24, 25:26, 27:26, 29:28, 29:29

Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (8/davon 3 Siebenmeter), Mathias Behncke (7/1), Sebastian Witt (5), Jens Leichnitz (4), Andre Peter, Markus Fraikin (je 2) und Said Evora (1).