Handball: Der Oberliga-Tabellenführer feiert gegen die "Zweite" des TSV Ellerbek einen 41:29-Erfolg.

Ahrensburg. Revanche gelungen, aber gegen einen personell dezimierten TSV Ellerbek II in der Abwehr teilweise kraß versagt. Auf diese Kurzformel läßt sich der Sieg des Ahrensburger TSV in der Hamburger Handball-Oberliga bringen. Das 41:29 (19:13) täuscht, denn die mit nur acht Feldspielern angetretenen Ellerbeker - darunter Jörg Mehl, der 40jährige Spielertrainer der vierten Mannschaft - hielten bis zum 28:23 (46. Minute) akzeptabel mit und bauten erst danach konditionell ab.

Insofern war ATSV-Trainer Jörg Schröder auch nur mit dem Schlußakkord des Tabellenführers zufrieden, der in den letzten zehn Minuten noch mit zehn Toren belohnt wurde. Daß Ellerbeks Trainer Sven Naumann den Sieg als zu hoch empfand, mutet allerdings unverständlich an. Zwar imponierte der Gäste-Rückraum mit Nils Rosenowsky (10/3 Tore) sowie Phillip Altong und Fedja Burmester aus dem Regionalliga-Kader, in der Abwehr aber standen die Ellerbeker gegen die durchsetzungsstarken Ahrensburger wiederholt auf verlorenem Posten. Die Hausherren hätten noch mehr Tore erzielen können, leisteten sich aber in der ersten Halbzeit noch etliche Ballverluste und technische Fehler.

Was Trainer Schröder ärgerte, war die Haltung seiner Mannschaft in der Deckung. Ohne Sebastian Witt (Grippe) im Zentrum fehlte die Abstimmung im 6:0-Verband, und auch als Robert Heinrich im 5:1-System vorgezogen agierte, kam Ellerbek aus dem Rückraum, vom Kreis und von der Rechtsaußenposition aus wiederholt zu einfachen Toren. Die Ballpassagen des Gegners im Spielaufbau wurden zu selten energisch gestört. Da war es schon ein Segen, daß Ahrensburgs Torhüter Florian Schmidt (sieben Paraden) und von der 26. Minute an Torsten Wild (16 Paraden) immer wieder Fehler ausbügelten.

Für Glanzpunkte im ATSV-Spiel sorgten Jens Leichnitz und Mathias Behncke. Der Linkshänder Leichnitz glänzte mit knallharten Würfen aus der Distanz und schuf Freiräume für seine Nebenleute, Behncke nutzte seine Schnelligkeit und Wendigkeit und war bei seinen Durchbrüchen zum Kreis kaum zu stoppen. Normalleistungen, zumindest im Angriff, brachten auch Robert Heinrich und Linksaußen Markus Fraikin. Dagegen fielen Marcel Schlöricke, Neuzugang Haci Basak und auch Spielmacher Andre Peter diesmal ab. Henning Wollesens Comeback in den letzten 20 Minuten fiel zufriedenstellend aus. Als Mittelmann in der 5:1-Deckung sorgte er zumindest für etwas Ordnung und war zudem auch vorn zweimal erfolgreich.

Spannend war die Partie allerdings nie, und das mag die Schiedsrichter Frank Schankin (TuS Esingen) und Jürgen Urban (TH Eilbeck) animiert haben, mit ihren Entscheidungen in der Dramaturgie etwas nachzuhelfen. Warum die beiden Unparteiischen in einem fairen Spiel insgesamt elf Zwei-Minuten-Strafen aussprachen, blieb beiden Trainern unverständlich. In Anbetracht der klaren Kräfteverteilung war die Spielleitung jedoch unerheblich.

Spielverlauf: 2:0, 4:1, 5:2, 5:4, 9:4, 9:7, 11:7, 12:10, 14:10, 14:11, 17:11, 19:13 - 20:13, 20:16, 23:16, 25:17, 25:19, 26:21, 29:24, 31:24, 33:26, 39:27, 41:29

Für den Ahrensburger TSV trafen: Mathias Behncke (11), Jens Leichnitz (8), Markus Fraikin (8), Robert Heinrich (7/1), Andre Peter (4), Henning Wollesen (2) und Marcel Schlöricke (1).