Handball: Nur 29:21-Sieg beim AMTV II - der Oberliga-Spitzenreiter schwächelt.

Ahrensburg. Es ist ja eigentlich nicht seine Art, sich direkt nach einem Spiel vor der Mannschaft über deren Leistung zu äußern. Nach der Partie beim abgeschlagenen Oberligaletzten Altrahlstedter MTV II machte Jörg Schröder eine Ausnahme. "Auf diese schwache Vorstellung mußte ich einfach sofort reagieren", sagte der Trainer der Handball-Männer des Ahrensburger TSV nach dem unbefriedigenden 29:21 (15:9). "Daß man gegen einen schwachen Gegner schlechter spielt, als gegen ein gleichwertiges Team, ist ja klar. Aber die Vielzahl an technischen Fehlern, die sich meine Mannschaft geleistet hat, erklärt das nicht", so Schröder.

"Wir hatten uns fest vorgenommen, die Vorgaben des Trainers zu erfüllen und keine 20 Gegentore zuzulassen", versicherte Linksaußen Markus Fraikin. Vom Willen, konzentriert an die Pflichtaufgabe heranzugehen, war jedoch schon in der Anfangsphase nicht mehr viel zu sehen. Statt sich in der Abwehr gegen die aus dem Rückraum ungefährlichen Hamburger vornehmlich defensiv zu verhalten, wurden immer wieder die Ballführer stürmisch attackiert, so daß sich für den Gegner zahlreiche Chancen vom Kreis ergaben. Bezeichnend: Vier der fünf Treffer zur überraschenden 5:4-Führung der Rahlstedter fielen nach Fouls und daraus resultierenden Siebenmetern.

Die Ahrensburger ließen zwar keine Zweifel aufkommen, wer das Spiel gewinnen würde. Angetrieben vom starken Jens Leichnitz, der im rechten Rückraum viel Druck machte und Räume für seine Nebenleute schaffte, setzte sich der Spitzenreiter über 10:6 auf 20:10 ab. "Bei den Ansprüchen, die jeder Spieler an sich selbst hat, muß man aber einfach mehr erwarten. Das war sicher mit Abstand unsere schwächste Saisonleitung", urteilte Schröder. "Ein gutes Pferd springt eben nur so hoch wie es muß", flachste Fraikin.

Am kommenden Sonnabend (18 Uhr, Schulzentrum Süd) wird diese Philosophie auf eine härtere Probe gestellt. Dann müssen die Stormarner beim Tabellendrittletzten Norderstedter SV antreten, der ohne den Abzug von neun Punkten zu Beginn der Serie (wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Jugendlichen) auf Rang drei liegen würde. Die knappe 26:28-Niederlage des Aufsteigers gegen den Tabellenzweiten HG Barmbek am vergangenen Sonnabend läßt erahnen, was die Ahrensburger erwarten wird.

Spielverlauf: 3:0, 3:3, 4:5, 5:6, 10:6, 12:9, 15:9 - 17:9, 20:10 (36. Minute), 21:15, 26:17, 28:18, 29:21

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Markus Fraikin (7), Jens Leichnitz (5/davon 2 Siebenmeter), Andre Peter (5), Kai Stolze (4), Mathias Behncke (3), Said Evora, Robert Heinrich (2) und Sebastian Witt (1).