NOHV-Pokal: Die Handball-Frauen unterliegen dem Regionalliga-Kontrahenten Wandsbek 72 nur 23:27.

Ahrensburg. Falls die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV aus der Regionalliga absteigen sollten, werden sie das mit fliegenden Fahnen tun. Darauf deutet zumindest die Leistung der Stormarnerinnen im Erstrundenspiel des NOHV-Pokalwettbewerbs gegen Wandsbek 72 hin. Zwar unterlagen die Gastgeberinnen dem Klassenkonkurrenten auch im dritten Saisonvergleich, das 23:27 (8:13) stimmte Trainer Tilo Labs aber zuversichtlich, in den kommenden Wochen und Monate noch einige Punkte einzufahren.

"In der zweiten Halbzeit hat sich die Mannschaft im Angriff gut gesteigert", lobte er. Eine wichtige Rolle in dieser Spielentwicklung kam auch dem Schiedsrichtergespann Brandt/Döhler zu. Die Unparteiischen stachelten mit ihren umstrittenen Entscheidungen - darunter die Rote Karte gegen Imke Stoetzer (26. Minute) - den Widerstand der Ahrensburgerinnen an, die sich zudem vom Engagement ihrer Rekonvaleszentin Bettina Winterberg mitreißen ließen.

"Die Disqualifikation gegen Imke war korrekt", räumte Labs nach dem unnötigen Foul Stoetzers gegen die schnelle Kathrin Behrens bei einem Tempogegenstoß ein. "Aber etliche Aktionen gegen uns wurden nicht geahndet." Die Niederlage hatte sich das ATSV-Team aber selbst zuschreiben. Katastrophale Abwehrschnitzer im Zweikampfverhalten von Marion Nommensen und Silke Schöning, schwache Abschlüsse von Kim Schmidhuber und Carolin Fischer, eine indisponierte Tatjana Cornehl im Tor und leichte Fehler im Spielaufbau ließen beim Stand von 2:7 und 6:13 ein Debakel befürchten. Doch mit Stoetzers Hinausstellung wandelte sich die Einstellung in der Mannschaft.

Zwar hatte die in der 5:1-Deckung vorgeschobene Fischer das Spiel der Hamburgerinnen schon vorher gut gestört, die wachsende Aggressivität ihrer Mitspielerinnen steigerte aber die Effektivität der gesamten Abwehr. Weil der ATSV im Angriff zudem plötzlich flüssig kombinierte und das Zutrauen jeder Akteurin wuchs, verkürzte sich der Rückstand zweimal auf drei Tore. Neben der dynamischen Winterberg wartete dabei auch Spielmacherin Julia Kögel mit Torgefährlichkeit auf, und Julia Carl zeigte, daß nach überstandenem Kreuzbandriß wieder mit ihr zu rechnen ist.

"Ahrensburg hat mich positiv überrascht", sagte Wandsbeks Trainer Frank Schneller, "aber die Mannschaft hat auch am oberen Level ihrer Möglichkeiten gespielt. Wir dagegen hatten drei Trainingseinheiten und ein Turnier vom Vortag in Neumünster in den Knochen."

Labs ist das gleich. Er glaubt wieder an seine Mannschaft, die am Sonntag (17 Uhr, Heimgartenhalle) den Buxtehuder SV II erwartet.

Spielverlauf: 0:3, 1:3, 2:7 (16.), 4:8, 5:10, 6:13, 8:13 - 9:13, 9:15, 11:15, 12:17, 14:17 (39.), 14:21, 17:22, 19:23, 20:26, 23:26, 23:27

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Julia Kögel (7/3), Bettina Winterberg (6/1), Silke Schönung (4), Nadine Siemsen (2), Lena Radlof, Julia Carl, Simona Stahl und Marion Nommensen (je 1).