Handball: Ahrensburgs Regionalliga-Frauen verabschieden sich mit einer 15:23-Pleite bei Wandsbek 72 in die Weihnachtspause.

Ahrensburg. Handballtrainer Tilo Labs hat sein Versprechen gegenüber dem Kollegen Frank Schneller nicht einlösen können. Der Coach des Ahrensburger TSV hatte angekündigt, daß sein Regionalliga-Frauenteam gegen Wandsbek 72 nicht noch einmal so schwach auftreten würde wie im Hinspiel. Offenbar war bei Labs der Wunsch Vater des Gedankens. Zwar gelang den Stormarnerinnen beim 15:23 (5:13) vom Resultat her eine Steigerung (Hinspiel: 12:23), vor allem die Angriffsleistung blieb jedoch weit unter Regionalliga-Niveau.

"Ich kann mir die ganze Vorbereitung schenken, wenn meine Mannschaft im Wettkampf kaum etwas davon umsetzt", sagte Labs frustriert. Bereits nach sieben Minuten beim Stand von 0:4 sah sich der Trainer zu seiner ersten Auszeit gezwungen. "Die ersten Würfe der Rückraumspielerin Kerstin Felkel landeten wie besprochen in der von der Torhüterin aus gesehen linken oberen Ecke, ohne daß Tatjana Cornehl reagierte. Im Angriff haben wir ohne Vorbereitung aus der Mitte abgeschlossen, obwohl wir unser Glück zunächst auf den beiden Außenpositionen suchen wollten", erklärte Labs.

Doch der Schweriner hätte an diesem Abend auch Kopfstand machen können - die Angriffsleistung wäre wohl nicht besser geworden. Daß Bettina Winterberg als Alternative im Aufbauspiel fehlte und Imke Stoetzer noch eine Grippe in den Knochen steckte, erklärte nicht das Versagen von Spielmacherin Julia Kögel und Lena Radlof, die vor der Pause ohne Dynamik und Selbstvertrauen agierten. "Wir hätten mit 2:0 führen können", zeichnete Labs die ersten Minuten nach, in denen Silke Schöning auch einen Siebenmeter vergab.

Angesichts der katastrophalen Bilanz von 34 Angriffen, 18 technischen Fehlern und fünf Toren fiel der Halbzeitrückstand von 5:13 sogar noch moderat aus. Das lag an der über weite Strecken soliden Defensivarbeit des ATSV im 5:1-Verband, in dem erneut Carolin Fischer als vorgeschobene Spitze gefiel, und an Torfrau Cornehl, die trotz zweier gravierender Patzer noch zu den besten im Team gehörte.

Daß sich die Gastgeberinnen dem niedrigen Niveau des Tabellenletzten anpaßten, war an den Reaktionen ihres Coaches abzulesen, der sein Team immer wieder zu mehr Engagement aufforderte. Die 6:0-Deckung blieb aber defensiv und damit für die einfalls- und drucklos operierenden ATSV-Frauen fast unüberwindbar. Nur, wie von Labs analysiert, über die Außenpositionen war dieses Bollwerk zu knacken. Fünf Tore von Linksaußen Marion Nommensen und drei Treffer von Kim Schmidhuber auf der anderen Seite waren Beleg genug.

"Um Wandsbek wenigstens phasenweise fordern zu können, hätte aber auch unser Gegenstoß funktionieren müssen", fügte Labs hinzu, der nun im neuen Jahr auf Besserung hofft. Zum Auftakt ist am 9. Januar in der ersten Runde des NOHV-Pokalwettbewerbs wiederum Wandsbek 72 der Gegner.

Spielverlauf: 0:4, 1:4 (9. Minute), 2:6, 4:11, 5:13 - 7:14, 7:18, 9:20, 12:20 (49.), 15:23.

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Marion Nommensen (5), Lena Radlof (4), Kim Schmidhuber (3), Silke Schöning (2) und Imke Stoetzer (1).