Handball: Auch mit angezogener Handbremse siegen die Männer des ATSV beim SC Poppenbüttel mit 38:24 und bleiben auf Aufstiegskurs.

Ahrensburg. Die Handball-Männer des Ahrensburger TSV sind das Maß der Dinge in der Hamburger Oberliga und auf dem direkten Weg zurück in die Regionalliga. Dabei zeigte der Tabellenführer zum Abschluß der Hinrunde beim SC Poppenbüttel nur zeitweise, was in ihm steckt. Dennoch deklassierten die Stormarner den Klassenneunten mit 38:24 (19:11).

"In der Schlußphase hätte ich mir zwar etwas mehr Konzentration von meiner Mannschaft gewünscht", sagte Jörg Schröder. "Aber wenn man so überlegen ist und so deutlich führt, geht schon mal das eine oder andere daneben", zeigte sich der Coach verständnisvoll.

Ohne die Ballverluste und das Nachlassen in der Deckungsarbeit nach dem 35:18 (54. Minuten) hätten die Ahrensburger sicherlich die 40-Tore-Marke knacken können. So aber begnügten sich die Gäste mit der Einstellung des Saison-Torrekords aus dem Spiel beim SC Alstertal-Langenhorn (38:31). "Wenn man schon nach fünf Minuten mit 7:1 führt, ist es schwierig, immer konzentriert zu bleiben", sagte Robert Heinrich, der vor der Pause wie auch Mathias Behncke, Said Evora und Jens Leichnitz einen Siebenmeter ungenutzt ließ.

Aber selbst das großzügige Umgehen Evoras mit klaren Torchancen half den Gastgebern nicht, um sich halbwegs glimpflich aus der Affäre zu ziehen. Sie fanden ihren Meister in der über weite Strecken starken Ahrensburger 6:0-Deckung und in Torwart Torsten Wild, der 20 Bälle abwehrte, darunter ein halbes Dutzend sogenannter "hundertprozentiger Chancen". Da zudem Florian Schmidt bei Kurzeinsätzen zwei Siebenmeter parierte, war den im Rückraum schwach besetzten Poppenbüttelern schnell der Zahn gezogen.

Wenig Spaß an der Partie hatte ATSV-Spielmacher Andre Peter, der schon Ende der ersten Halbzeit in Manndeckung genommen wurde. Doch die Maßnahme von Poppenbüttels Coach Andre Karkhof erwies sich als kontraproduktiv. Evora nutzte seine Wendigkeit und Durchsetzungskraft zu Durchbrüchen mit Tor- oder Siebenmeterfolge, und die Kreisläufer Sebastian Witt und Marcel Schlöricke profitierten von herrlichen Anspielen ihrer Kameraden.

Da sich Linksaußen und Gegenstoßspezialist Markus Fraikin auch beim Verwandeln von Strafwürfen bewährte, war er mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft. Sein Rückraum-As Leichnitz schonte Schröder im zweiten Spielabschnitt. Daß Poppenbüttel letztlich noch Ergebniskosmetik betreiben durfte, grämte beim ATSV jedoch niemanden mehr. "Die Jungs haben sich die Weihnachtspause verdient", sagte Schröder, bat aber im gleichen Atemzug, das letzte Training vor den Festtagen am Dienstag nicht zu versäumen.

"Da werden wir es aber betont locker angehen lassen", versprach der Trainer. "Bis zum ersten Rückrundenspiel am 15. Januar haben wir genug Zeit, uns den Weihnachtsspeck abzulaufen." Spielort wird dann wieder die Halle Tegelsbarg sein, Gegner die als Tabellendrittletzter ebenfalls abstiegsfährdete HSG Sasel/DUWO.

Spielverlauf: 2:0, 7:1, 11:5, 12:7, 15:7, 18:9, 19:11 - 20:11, 24:12, 29:14, 32:16, 35:18, 35:22, 38:23, 38:24

Die weiteren Treffer für den Ahrensburger TSV erzielten: Sebastian Witt (6), Said Evora (5), Andre Peter (4), Mathias Behncke (4/davon 1 Siebenmeter), Jens Leichnitz, Robert Heinrich und Marcel Schlöricke (je 3).