Handball: ATSV-Männer siegen im Topspiel gegen die SG Bergedorf/Kirchwerder 37:21

Ahrensburg. "Die Mannschaft steigert sich kontinuierlich von Spiel zu Spiel, und die heutige erste Halbzeit war das bislang beste, was ich in dieser Saison gesehen habe." Klaus-Dieter Schmidt von den Supporters brachte die Sonnabend-Nachmittag-Unterhaltung in der Heimgartenhalle auf den Punkt, den die meisten der Ahrensburger Handballfreunde versäumt hatten. Das 37:21 (20:9) des OberligaTabellenzweiten Ahrensburger TSV gegen die viertplazierte SG Bergedorf/Kirchwerder sahen nämlich gerade einmal 30 Zuschauer.

Daß die Stormarner trotz der emotionslosen Atmosphäre zum höchsten Heimsieg kamen, dabei in der ersten Halbzeit eine souveräne Abwehrleistung zeigten und im Angriff vor Spielfreude sprühten, spricht für die Entwicklung des Teams.

Eine zentrale Rolle im Aufwärtstrend spielt sicher Neuzugang Jens Leichnitz. Zwar war dem Linkshänder gerade in der Anfangsphase anzumerken, daß er wegen seiner Leistenprobleme noch nicht mit vollem Einsatz spielte, auf Grund seiner Bundesliga-Erfahrung und immensen Übersicht sorgte er aber immer wieder für Überraschungsmomente. Allein seine Treffer aus dem Stemmschritt waren schon sehenswert. Noch wirkungsvoller waren aber die Aktionen, mit denen er seine Mitspieler in Szene setzte. Vor allem Kreisläufer Sebastian Witt profitierte von Leichnitz' Anspielen.

"Wir haben jetzt einen richtigen Linkshänder im Rückraum und sind noch schwieriger auszurechnen", sagte Trainer Jörg Schröder, der sich nach dem 8:3 entspannt zurücklehnen konnte. Das lag auch an der abermaligen Steigerung von Regisseur Andre Peter. Der Mittelmann glänzte als effektiver Ballverteiler und Vollstrecker bei Durchbrüchen zum Kreis. An seiner linken Seite überzeugte auch Robert Heinrich, so daß Mathias Behncke nur zu wenigen Einsätzen im Angriff kam und diesmal lediglich vom Siebenmeterpunkt erfolgreich war.

Herzstück des achten Ahrensburger Saisonsiegs war die Abwehrleistung im 6:0-Verband. Bis auf wenige Abstimmungsprobleme beim Decken des Kreisläufers stand der Mittelblock mit Witt und Peter stabil, auf den Halbpositionen brannte nichts an, und auch Florian Schmidt im Tor gab sich kaum eine Blöße. Da sich die ambitionierten Gäste an diesem Defensiv-Bollwerk schon früh die Zähne ausbissen und ihre Angriffe fortan überhastet abschlossen, konnten sich die Hausherren auch im Tempogegenstoß entfalten.

Hierbei zeichnete sich vor allem Said Evora aus, der so seine Fehlwürfe von der Rechtsaußenposition kompensieren. "Es lief noch nicht alles rund", sagte Schröder, "aber es hat mir gefallen, wie die Jungs bei Chancen immer noch den besser postierten Nebenmann angespielt haben." Bezeichnend für die Überlegenheit seiner Mannschaft war, daß es sich der Coach leisten konnte, beim Stand von 29:16 (45. Minute) Leichnitz, Peter und Witt auszuwechseln, um auch Henning Wollesen und Marcel Schlöricke Spielpraxis zu geben.

Spielverlauf: 2:0, 3:1, 3:3, 8:3, 11:4 (18. Minute), 15:5, 16:8, 18:8, 20:9 - 20:10, 23:11, 25:13, 27:14, 31:16 (48.), 34:18, 37:19, 37:21

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Said Evora (8/davon 1 Siebenmeter), Robert Heinrich (6), Mathias Behncke (6/6), Sebastian Witt (5), Markus Fraikin (4), Andre Peter (4), Jens Leichnitz (3) und Marcel Schlöricke (1).