Handball: Ahrensburger TSV - HSG Sasel/DUWO 24:20

Ahrensburg. Es war nicht mehr als ein Arbeitssieg, mit dem die Handball-Männer des Ahrensburger TSV in die Oberligasaison starteten. Im Duell der Regionalliga-Absteiger bezwang die Mannschaft von Trainer Jörg Schröder die HSG Sasel/DUWO mit 24:20 (12:8), ohne dabei höheren Ambitionen gerecht zu werden. Die Hausherren leisteten sich 20 technische Fehler und 15 Fehlwürfe. "Mit so geringer Angriffseffektivität kann man eigentlich kein Spiel gewinnen", sagte Schröder, "Aber Sasel war eben noch schwächer."

Als größtes Handicap der Gastgeber erwies sich der zu kleine Kader. Weil Polizist Robert Heinrich kurzfristig zu einer Verkehrskontrolle abberufen worden war und die A-Jugend zeitgleich spielte, hatte Schröder nur einen Auswechselspieler auf der Bank - bis sich Henning Wollesen in der 35. Minute seine dritte Zwei-Minuten-Strafe einhandelte und auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Folge: Als sich Sebastian Witt wegen eines Pferdekusses und einer blutenden Wunde am Arm behandeln lassen musste, standen die Ahrensburger zu Fünft in der Abwehr und kassierten das Tor zum 17:15. Für eine weitere Schrecksekunde sorgte der Sturz von Said Evora (52. Minute) aufs rechte Knie. Zum Glück zog er sich nur eine Prellung zu und konnte in der Schlussphase mit zwei Toren dazu beitragen, dass der Vorsprung nach dem 21:20 wieder ausgebaut wurde.

Die Vorteile der Ahrensburger lagen im Zweikampfverhalten. Vor allem Mathias Behncke nutzte die Harmlosigkeit des Gegners und kam zu zahlreichen Treffern nach Durchbrüchen zum Kreis. Ähnliche Fähigkeiten zeigten Andre Peter - aber erst als Behncke zu Beginn der zweiten Halbzeit in Manndeckung genommen wurde. Positiv bewertete Trainer Schröder die kämpferische Einstellung aller und die Souveränität im Auftreten, die der Mannschaft auch in den letzten fünf Minuten nicht abhanden kam. Obwohl Behncke und Peter Ballverluste unterliefen und die Gäste dank David Caballero, der vom Kreis nur den Pfosten traf, fast zum 21:21 gekommen wären, blieben alle ruhig und brachten den Sieg gegen ein am Ende offen deckendes HSG-Team sicher unter Dach und Fach.

Jörg Schröder ließ jedoch keinen Zweifel an seiner Unzufriedenheit. "Die Selbsteinschätzung einiger Spieler und deren momentane Leistung liegen noch weit auseinander", sagte er. "Und ganz ohne weitere neue Spieler werden wir die Saison nicht durchstehen." Der Coach hofft zwar im wirklichen Notfall auch auf Marc Monich und Norbert Schrader (jetzt zweite Mannschaft) zurückgreifen zu können, setzt aber eher auf die A-Jugendlichen, die sich bewähren sollen. Im Auswärtsspiel bei der HG Barmbek am Sonntag (18.30 Uhr) sind aber wieder die Routiniers gefragt. Die Hamburger wurden in der vergangenen Serie Oberliga-Dritter. (mabo)

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Mathias Behncke (9/3), Sebastian Witt (4), Markus Fraikin (3), Said Evora (3), Henning Wollesen, Andre Peter (je 2) und Marcel Schlöricke (1).