Ahrensburg. Gute Vorsätze hatten die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV auch für das Regionalligaspiel beim Titelfavoriten TSV Ellerbek. Sie wollten mindestens 20 Tore werfen, in der Abwehr kompakt stehen und auf diese Weise ein akzeptables Ergebnis erzielen. Da jedoch nur ein Teil der Vorgaben umgesetzt wurde und die Mannschaft zudem in den letzten 13 Minuten das Handballspielen nahezu einstellte, kam der Aufsteiger beim Tabellendritten mit 13:33 (5:15) unter die Räder.

Natürlich wußte Trainer Tilo Labs schon vor dem Anpfiff, daß diese Partie kaum zu gewinnen sein würde, zumal er wegen des Ausfalls von Bettina Winterberg (Bänderriß) weiterhin mit drei Rückraumkräften auskommen mußte. Die Art und Weise wie sich sein Team um den Lohn einer guten Deckungsleistung brachte, verärgerte aber den Coach aber.

"Wenn man Mitte der zweiten Halbzeit mit 11:20 zurückliegt und sieht, daß der Gegner Stärken vor allem im Tempogegenstoß hat, muß man im Angriff einfach ruhiger agieren und nicht um 30 Gegentore betteln", sagte Labs angesichts von neun Ellerbeker Kontern, die den guten Eindruck der Ahrensburgerinnen zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder zunichte machten.

"Wir wollten gegen die aggressive Deckung Doppelpässe spielen und uns viel ohne Ball bewegen", erläuterte der ATSV-Coach das Konzept, das allerdings zu selten umgesetzt wurde. Als besonders mißlich erwies sich das Versagen von Julia Kögel. Die Spielmacherin wirkte mutlos und unkonzentriert und leistete sich etliche Fehlabgaben und -würfe. Lena Radlof legte ihre Zurückhaltung wenigstens nach der Pause ab, traf viermal und spielte zudem mehrfach Silke Schöning am Kreis frei. Da sich auch Torhüterin Tatjana Cornehl steigerte und die defensive 5:1-Abwehr den guten Eindruck der ersten Halbzeit bestätigte, verkürzten die Gäste den Rückstand auf acht Tore (8:16, 10:18) und hatten Chancen, noch weiter heranzukommen.

Beste Ahrensburgerin neben Lena Radlof war Carolin Fischer, die vor der Pause in der 5:1-Deckung als Vorgezogene überzeugte. Bezeichnend war jedoch, daß Carl in der ersten Hälfte zwei Siebenmeter vergab und Marion Nommensen zwei sogenannte hundertprozentige Chancen von Außen ausließ.

Dennoch: Vor dem Kellerduell gegen den DGF Flensborg am Sonnabend (16 Uhr, Heimgartenhalle) ist Zuversicht angebracht. Die Abwehr steht trotz der 33 Gegentore - zumindest phasenweise.

Spielverlauf: 0:3, 1:3, 2:5, 2:7. 3:7 (12. Minute), 3:12, 4:14, 5:15 - 7:15, 8:16, 10:18, 11:20 (47.), 11:27, 12:33, 13:33

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Lena Radlof (4), Silke Schöning (3), Kim Schmidhuber (2/1), Imke Stoetzer (2), Marion Nommensen und Nadine Siemsen (je 1).