Ahrensburg. Das hatte ja schon fast Bundesliga-Niveau: Die "ATSV-Supporters", die seit vielen Jahren den Spitzenhandball im Ahrensburger TSV fördern, luden erste Männer- und Frauen-Mannschaft samt Anhang zur gemeinsamen Feier ins Park Hotel ein. Viel fehlte allerdings nicht, und dem Team von Trainer Jörg Schröder hätte das reichhaltige Büfett kaum gemundet. Zwar behauptete der ATSV mit 27:24 (10:14) die Tabellenspitze, der nach dem Abzug von sieben Punkten am grünen Tisch auf den letzten Rang abgerutschte Norderstedter SV hatte das ambitionierte Team aber lange Zeit am Rand einer Niederlage.

Das 10:14 zur Halbzeit war schmeichelhaft, denn Torwart Florian Schmidt, der nach 22 Minuten Torsten Wild abgelöst hatte, bewahrte sein Team vor einem noch höheren Rückstand. Schmidt (15 Paraden) war es auch, der die konterstarken Gäste mit seinen Reaktionen bei Tempogegenstößen und freien Aktionen vom Kreis zur Verzweiflung brachte. "Die Ahrensburger waren cleverer, sind für mich auch der Favorit auf den Meistertitel", sagte Gäste-Coach Volker Paul.

Lob aus berufenem Munde hört natürlich auch ATSV-Trainer Schröder gern, die Defizite seiner Mannschaft vor allem im ersten Durchgang ließen ihn jedoch wiederholt aus der Haut fahren. Gegen die flexible, defensive 5:1-Formation mit dem flinken Thiago Santos als Spitze wirkte das Ahrensburger Angriffsspiel einfallslos und statisch. Überhastete Würfe (Markus Fraikin, Mathias Behncke) und technische Fehler waren die Folge, und da Behncke und Witt schon früh mit je zwei Zeitstrafen belastet waren, schien die Perspektive düster.

Daß dem Favoriten dennoch die Wende gelang, war auch der Unerfahrenheit der Gäste zuzuschreiben, die nach 40 Minuten ihre Linie verloren, aber auch immer wieder an Schmidt scheiterten. Da die Ahrensburger ihre Überzahlsituationen optimal nutzten und in Robert Heinrich in der zweiten Halbzeit einen Spielmacher hatten, der das Tempo variierte und wichtige Tore warf, reichte es in den Schlußminuten noch zu einem deutlichen Erfolg. (mabo)

Spielverlauf: 0:2, 1:4, 4:4, 4:7, 5:9, 8:11, 10:14 - 11:15, 13:15, 13:16, 15:16, 15:17 (40. Minute), 19:17, 19:20, 22:20, 24:23, 26:23, 27:24

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Mathias Behncke (7/2), Markus Fraikin, Andre Peter (je 5), Robert Heinrich (5/2), Said Evora (3) und Sebastian Witt (2).