Handball: Der 30jährige spielte früher mit dem SV Post Schwerin in der Bundesliga.

Ahrensburg. Damit dürften die Chancen auf den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga gestiegen sein: Der einstige Bundesligaspieler Jens Leichnitz verstärkt ab sofort die Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV. Der 30jährige hatte zwar auch Angebote aus der Regionalliga, entschied sich aber nach zweiwöchigem Probetraining für einen Neuanfang in Stormarn. Dabei spielten nicht nur die persönlichen Bezieheungen zu Trainer Jörg Schröder, Rückraumspieler Robert Heinrich und Torwart Torsten Wild eine Rolle, die der 1,88 Meter große Linkshänder aus seiner Zeit beim SV Post Schwerin kennt. "Manager Gerd Wollesen hat mir zugesagt, bei der Arbeitssuche behilflich zu sein", sagte Leichnitz, der im Sommer sein Studium im englischen Bournemouth mit dem Bachelor-Grad für internationale Betriebswirtschaftslehre abschloß und nun einen Job im Bereich Personalmanagement oder Controlling sucht.

Die zweijährige Auszeit, die sich Leichnitz nach kaufmännischer Lehre und vier Jahren BWL-Studium in Wismar nahm, ist ihm zwar noch anzumerken. Sollte sein Spielerpaß jedoch vorliegen, wäre schon ein Kurzeinsatz in der Oberligapartie an diesem Sonntag (17 Uhr, Schulzentrum Süd) bei der HG Norderstedt möglich. "Handball verlernt man nicht", sagte Leichnitz, der mit seinem athletischen Körperbau auch in der Abwehr seinen Mann stehen dürfte.

Seine sportliche Ausbildung genoß er in der einstigen DDR. Schon als Siebenjähriger wurde er in der Schule für den Handball gesichtet, trainierte zunächst beim SV Post Schwerin und wurde dann in die Kinder- und Jugend-Sportschule nach Rostock deligiert. "Ich war dort drei Jahre lang im Internat und wurde mit dem HC Empor zweimal DDR-Meister", erinnert sich Leichnitz.

Nach der Wende ging er zurück nach Schwerin und erlebte nach der deutschen Vizemeisterschaft mit der A-Jugend des SV Post in der Saison 2000/2001 seinen bislang größten Erfolg, als er mit den Schwerinern ungeschlagen in die Erste Bundesliga aufstieg. In der folgenden Spielzeit wurde er vom rumänischen Nationalspieler Robert Licu auf die Rechtsaußen-Position verdrängt.

Sein sportliches Vorbild sieht er im französichen Weltmeister Stephane Stöcklin. "Der ist auch nur 1,85 Meter groß und wurde 1997 dennoch als Rückraumspieler zum Welthandballer gewählt."

Für Hobbies hatte der Junggeselle bislang keine Zeit. "Sport und Ausbildung waren schwer genug unter einen Hut zu bekommen", sagte Leichnitz. In England entdeckte er jedoch sein Interesse für fremde Kulturen. "Ich habe jetzt Freunde in China und Thailand und freue mich auf Reisen nach Shanghai oder Bangkok." Erst einmal begnügt er sich jedoch mit dem Pendeln zwischen Schwerin und Ahrensburg.