Ahrensburg. Die knapp 200 Zuschauer auf der Tribüne der Heimgartenhalle waren begeistert. Einen Sieg bekamen sie zum Heimspielauftakt in der Regionalliga von den Handballerinnen des Ahrensburger TSV zwar nicht zu sehen. Wohl aber wusste das Publikum die gute Leistung und die Bereitschaft, bis zum Schluss aufopferungsvoll zu kämpfen, zu honorieren. Dass am Ende eine 19:25 (10:13)-Niederlage gegen die SGH Rosengarten auf der Anzeigetafel stand, war zweitrangig. "Wir haben das Optimale erreicht", sagte ATSV-Trainer Holger Michaelsen. Eine Siegchance, das war schon vor dem Anwurf so gut wie sicher, besaß der Aufsteiger nicht. Michaelsen: "Man muss ja auch mal die Verhältnismäßigkeiten sehen: Bei uns hat vor dieser Saison niemand höher als in der Oberliga gespielt, bei den Harburgerinnen hingegen sind mehrere, die schon in der zweiten Bundesliga Erfahrung gesammelt haben." Dementsprechend ist der Tabellenstand nach zwei Spieltagen: Der Titelfavorit aus Niedersachsen ist Zweiter, der ATSV Drittletzter. Noch hinter den Ahrensburgerinnen steht mit dem bislang zweimal böse unter die Räder gekommenen SV Friedrichsort ihr nächster Gegner. "Dort könnte der erste Sieg drin sein. Das wäre gut für die Motivation, damit die Mannschaft merkt, dass sich die ganze Arbeit auch lohnt. Aber ich bin mir sicher, dass wir auch eine weitere Niederlage wegstecken würden", sagte Michaelsen. Fraglich ist, ob Julia Kögel mit zu dem Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend (16.45 Uhr, Steenbarg) fahren kann. Die 20 Jahre alte Rückraumspielerin verletzte sich Mitte der ersten Halbzeit kurz nach ihrer Einwechslung, als sie im Rückwärtslaufen umknickte. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Wie schon zum Saisonauftakt in Flensburg nahm Michaelsen auch bei der Heimpremiere eine frühe Auszeit, weil seine Schützlinge schon nach 18 Minuten mit 3:9 in Rückstand geraten waren. "Die Partie war phasenweise etwas hektisch. In solchen Situationen fehlt uns einfach noch die Übersicht", sagte der Coach. So mussten die Gastgeberinnen kurze Unaufmerksamkeiten mit vielen Gegentoren bezahlen. Das galt besonders, wenn sie in der Offensive Fehler machten oder wegen Fouls den Ball verloren: Weil die Gäste viel schneller umschalteten, kamen sie zu vielen einfachen Toren. Sobald der ATSV in der Deckung stand, bekam die Spielgemeinschaft aus dem Landkreis Harburg hingegen Probleme, blieb Mitte des zweiten Durchgangs sogar einmal zehn Minuten lang ohne Treffer. "Sicher gibt es noch einiges zu verbessern, aber wir haben aus dem Spiel in Flensburg auch schon eine Menge gelernt", sagte Michaelsen. "Deshalb bin ich zufrieden." Beste Werferin war Rückraumspielerin Kerstin Wichmann, die neben sieben Siebenmetertreffern zwei Feldtore beisteuerte. (söb) Für den Ahrensburger TSV trafen außerdem: Silke Schöning (3), Iske Wiens (3/1), Julia Carl (2/1), Lena Radlof und Imke Stoetzer (je 1).