Ahrensburg. Das erste Zwischenfazit von Holger Michaelsen fiel dank des überraschenden 30:25 (15:14)-Erfolgs am fünften Spieltag beim Eidelstedter SV positiv aus. "Wir haben uns die zwei Punkte zurückgeholt, die wir bei der Auftakt-Niederlage in Flensburg verloren haben", sagte der Trainer, nachdem Aufsteiger Ahrensburger TSV seinen zweiten Saisonsieg in der Handball-Regionalliga Nordost gefeiert hatte. "Das Team hat sich an die neue Spielklasse gewöhnt. Zurzeit bin ich sehr zufrieden, wir sind im Soll." Mit nun 4:6 Punkten verbesserten sich die Stormarnerinnen auf den zehnten Tabellenplatz und stehen damit sogar zwei Positionen besser da als Mitaufsteiger Buxtehuder SV II, hinter dem sie vergangene Saison Rang zwei der Oberliga belegt hatten. Eine Woche nach der bösen 19:37-Pleite beim TSV Ellerbek lief es auch in der Sporthalle am Steinwiesenweg anfangs gar nicht gut. Zunächst fehlten die schon traditionellen flüssigen "Mutmacher", die ursprünglich als Beruhigungsmittel vor der Regionalliga-Premiere eingeführt und fortan von Manuela Pacher und Imke Stoetzer zu jedem Spiel mitgebracht worden waren. Diesmal hatte Stefanie Krickhahn das "Getränkeamt" in Urlaubsvertretung übernehmen sollen, vergaß jedoch die Kühlbox samt Inhalt zu Hause. "Eigentlich sind wir ja abergläubisch. Deshalb müssen wir genau überlegen, ob wir in Zukunft nicht darauf verzichten sollten", sagte Kreisläuferin Silke Schöning. Auch in sportlicher Hinsicht hatten die Gäste zunächst Probleme, fanden nicht richtig ins Spiel und sahen sich bald einem 1:5-Rückstand gegenüber. "Da fühlte ich mich gar nicht wohl in meiner Haut. Das Ellerbek-Spiel war wohl doch noch im Hinterkopf", sagte Michaelsen. Richtig glänzend lief es erst in der zweiten Halbzeit, als Silke Schöning die Eidelstedter Leistungsträgerin Dana Kretschmann, die für den VfL Oldesloe und TSV Ellerbek schon in der zweiten Bundesliga spielte, in enge Deckung nahm. Kretschmann warf zwar trotzdem 17 Tore, der gegnerische Spielfluss war aber gestört. Die Folge: Der ATSV zog in der hektischen Phase zwischen der 40. und 54. Minute von 17:17 auf 26:17 davon - die Entscheidung. Dabei mussten die Eidelstedterinnen zwischenzeitlich sogar mit nur einer Feldspielerin auskommen, nachdem wegen Fouls und einem Wutausbruch von ESV-Coach Harald Feindt gleich fünf Spielerinnen auf die Strafbank geschickt worden waren. "Da war ein super Spiel von uns", bilanzierte Silke Schöning, die fünf Tore warf. Michaelsen lobte das Auftreten des Teams insgesamt: "Das war in allen Belangen genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte", sagte er. Daher wechselte der Coach im gesamten Verlauf nicht aus. "Von Euphorie kann allerdings keine Rede sein. Die Saison ist ja noch lang", so Michaelsen. Bis zum Heimspiel gegen den TSV Travemünde am Sonntag, 27. Oktober (17 Uhr, Heimgartenhalle), haben die Ahrensburgerinnen nun zwei Wochen Pause. Für den Ahrensburger TSV trafen außerdem: Kerstin Wichmann (11/7), Julia Carl (5), Iske Wiens, Lena Radlof und Stefanie Krickhahn (je 3).