Ahrensburger Handball-Frauen verlieren gegen den TSV Travemünde mit 21:32

Ahrensburg. Vielleicht sollten die Handballerinnen des Ahrensburger TSV ihren Trainer Holger Michaelsen künftig etwas mehr beim Wort nehmen. Ganz offensichtlich setzten sich die Spielerinnen des Regionalliga-Aufsteigers bei der 21:32 (7:16)-Heimniederlage gegen den TSV Travemünde selbst zu sehr unter Druck. Und das, obwohl der Coach beinahe so gebetsmühlenartig, wie es Bundeskanzler Gerhard Schröder einst mit der "uneingeschränkten Solidarität" getan hatte, schon seit Wochen wiederholt, das Team solle nur sein Bestes geben. "Falls es dann mit dem Klassenverbleib trotzdem nicht klappt, müssen wir das akzeptieren", pflegt Michaelsen zu sagen.

Doch statt dankbar zu sein und befreit aufzuspielen, begann der Tabellenzehnte verkrampft und nervös. 150 Zuschauer auf der Tribüne der Heimgartenhalle litten mit der Mannschaft, die in der Offensive mit einem wahren Fehlerfestival Erinnerungen an das Debakel beim TSV Ellerbek weckte. "So schlimm wie damals war es zwar nicht. Aber der Kopf schien erneut nicht frei zu sein", so Michaelsen. Nach zwei Auswärtserfolgen, aber noch keinem Heimsieg, so vermutete der Trainer, wollten seine Schützlinge vor eigenem Publikum zu viel.

Als sich die Gastgeberinnen mit Beginn der zweiten Halbzeit steigerten und den Rückstand kontinuierlich verkürzten, war es bereits zu spät. Auf fünf Tore kamen sie bis fünf Minuten vor Schluss noch heran. Doch als klar war, dass es nicht mehr zu einem zählbaren Erfolg reichen würde, gaben die Stormarnerinnen ihre Gegenwehr auf und ermöglichten dem Tabllendritten, das Resultat noch deutlicher zu gestalten. "Mit einem knapperen Ergebnis hätten wir sicher besser umgehen können", sagte Michaelsen. Dazu hätte es allerdings einer konzentrierteren Leistung bedurft, die ebenso wie das Senken der Fehlerquote nun dringend notwendig ist. Zudem fehlt es an einer sicheren Rückraumschützin. Bestenfalls Kerstin Wichmann, die zehn Tore warf, kommt für diese Rolle zurzeit in Frage.

Im Auswärtsspiel kommenden Sonnabend (17 Uhr) wartet mit dem Elmshorner MTV nun ausgerechnet ein Gegner, dessen Spielweise der des TSV Travemünde ähnelt. "Große Hoffnungen sollten wir uns daher nicht machen", sagte Michaelsen. "Aber nichts ist unmöglich."

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Julia Carl (4), Iske Wiens, Silke Schöning (je 2), Imke Stoetzer, Marion Nommensen und Stefanie Krickhahn (je 1).