Ahrensburgs Frauen sind wieder Tabellenführer

Ahrensburg vierfache Torschützin Marie Huwe (l.) setzt sich gegen Mia Menzel (HSV/Hamm 02) durch - Foto: Henrik Bagdassarian / HA
Ahrensburg vierfache Torschützin Marie Huwe (l.) setzt sich gegen Mia Menzel (HSV/Hamm 02) durch - Foto: Henrik Bagdassarian / HA

Henrik Bagdassarian

Handballfrauen erobern Spitzenposition in der Hamburg-Liga mit 27:24-Arbeitssieg bei Schlusslicht HSV/Hamm 02 zurück

Ahrensburg. Direkt im Anschluss an die Handballbegegnung gegen den HSV/Hamm 02 war Sina Reischl bemüht, die Leistung des Ahrensburger TSV ins rechte Licht zu rücken. "Natürlich haben wir im bisherigen Saisonverlauf schon bessere Auftritte geboten. Um aber weiterhin an der Tabellenspitze mitzumischen, müssen wir einfach auch mal mit einem glanzlosen Arbeitssieg zufrieden sein", sagte die 34 Jahre alte Außenspielerin der Ahrensburgerinnen.

Am kommenden Wochenende haben die Ahrensburgerinnen spielfrei

Das 27:24 (12:12) beim bisher punktlosen Tabellenschlusslicht war kein rauschender Sieg, aber ein wichtiger. In der Tabelle der Hamburg-Liga haben die Schlossstädterinnen wieder die Spitzenposition übernommen – vor der punktgleichen SG Niendorf/Wandsetal. Die drittplatzierte SG Wilhelmsburg könnte allerdings am kommenden Wochenende an dem spielfreien Führungsduo vorbeiziehen, sofern die Hanseatinnen in der Nachholpartie beim TSV Uetersen mindestens einen Zähler holen.

Titelkampf ist spannend wie lange nicht mehr

"Die Tabellensituation an der Spitze ist ausgeglichen wie schon lange nicht mehr", sagt Reischl. "Die Partie gegen den HSV/Hamm hat aber auch gezeigt, dass wir keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen dürfen und bis zum Schluss mit vollem Einsatz kämpfen müssen."

Um das Remis zur Pause in den zehnten Saisonerfolg zu drehen, mussten sich die Ahrensburgerinnen gegen den Liganeuling im zweiten Durchgang deutlich steigern. Nach dem Seitenwechsel agierten sie im Angriff wesentlich konsequenter und ließen durch schnelle Ballstafetten die Abwehr des Gegners intensiver arbeiten. Die dadurch entstehenden Lücken nutzten sie entschlossen für einen erfolgreichen Abschluss. "Der ausgeprägte Teamspirit ist unser großes Plus", sagt Reischl. "Jeder steht für den anderen ein."

Aufstieg ist noch ein Tabu-Thema

Der mögliche Meistertitel am Saisonende und der damit verbundene Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein sind zurzeit noch Tabu-Themen. "Wir freuen uns über die derzeitige Tabellensituation, wollen so lange wie möglich oben mitmischen, konzentrieren uns aber nur auf die nächste Aufgabe", sagt die 34 Jahre alte Torjägerin, die gegen den HSV/Hamm drei Treffer erzielte. Erfolgreichste Werferin mit zehn Toren war Rückraumakteurin Maren Eckert.

Stephan Schröder betrachtet die erbrachte Leistung gegen die Hamburgerinnen ebenfalls nüchtern, als er sagt: "Es war das erwartet schwere Spiel, bei dem es darauf ankam, Spielerinnen zu haben, die zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen treffen." Ahrensburgs Coach führt als Beispiel Hanna Bremer an, die gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs mit vier Treffern innerhalb von acht Minuten ihre Mannschaft auf die Siegerstraße brachte. Hinter einer mittlerweile kompakten Abwehrreihe entschärfte eine bestens aufgelegte Torfrau Annika Held einige gute Chancen der Gastgeberinnen.

Gesunde Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen

"Die Vorgabe war, zu gewinnen. Wie, habe ich der Mannschaft nicht gesagt", sagte Schröder, um gleich im Anschluss eine alte Trainerweisheit zu bemühen: "Lieber gewinne ich zehnmal mit einem Tor Vorsprung als einmal mit zehn Toren."

Neben einer gesunden Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen sind die hohe Trainingsbeteiligung und der ausgeglichene Kader, durch den die Ahrensburgerinnen für die gegnerischen Mannschaften die Ahrensburgerinnen in dieser Spielzeit nur schwer ausrechenbar sind, wichtige Säulen für die bisher so erfolgreiche Saison.

Chemie zwischen Trainer und Mannschaft stimmt

Die gute Chemie zwischen Mannschaft und Trainer führt Schröder als weiteren Grund für den sportlichen Höhenflug an. "Ich habe das sichere Gefühl, die Mannschaft jederzeit mit meinen Ansagen zu erreichen", sagt der Coach. "Manchmal genügen schon Kleinigkeiten, um mit verhältnismäßig geringem Aufwand viel zu bewirken."

Nach dem nun anstehenden spielfreien Wochenende könnten die darauffolgenden drei Wochen für die Stormarnerinnen richtungsweisend sein. Mit der Heimpartie gegen den TSV Uetersen (9. Februar) und der Auswärtsaufgabe beim TuS Esingen (16. Februar) bekommen sie es zunächst mit zwei Mannschaften aus dem Mittelfeld der Tabelle zu tun. Am Sonntag, 15. Februar, steigt dann in der Sporthalle am Reesenbüttler Redder – aus heutiger Sicht - die Spitzenpartie gegen die SG Wilhelmsburg.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Hanna Bremer (8), Marie Huwe (4), Freya Jensen, Julia Finger (je 1).

 

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