Ahrensburg. "Es wird nie wieder so leicht sein, beim Buxtehuder SV II zu gewinnen", hatte Trainer Tilo Labs versucht, seinen Handball-Frauen vom Ahrensburger TSV Hemmungen vor dem ersten Auswärtsspiel in der Regionalliga zu nehmen. Das klappte aber nicht: Der Aufsteiger blieb bis auf eine zehnminütige gute Phase in der ersten Halbzeit weit unter seinen Möglichkeiten und wurde mit 22:33 (7:14) deklassiert.

Da sich die Buxtehuderinnen am zweiten Spieltag noch nicht mit ihren U-23-Spielerinnen aus dem Bundesligakader verstärken durften, die starke Julia Harms (verletzt) fehlte und sie deshalb auf A-Jugendliche zurückgreifen mussten, hatte sich Labs sogar vage Chancen ausgerechnet, das Spiel zu gewinnen.

Doch die ATSV-Mannschaft, geschwächt von den Ausfällen von Silke Schöning (Knieverletzung) und Nadine Siemsen (Erkältung), blieb weitgehend alles schuldig. "Zwischen Trainings- und Spielleistung klafft eine riesige Lücke", sagte Labs. "Meiner Mannschaft fehlt die Lockerheit. Sie hat im Angriff zu langsam und behäbig agiert, kaum eine Kombination klappte."

Hoffnung keimte auf, nachdem die Gäste den frühen 2:7-Rückstand (14. Minute) auf 6:7 verkürzten und die Partie bis zum 7:9 (25.) ausgeglichen gestalteten. "Dann haben wir uns aber von einigen unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen aus der Bahn werfen lassen", analysierte Labs, weshalb sein Team vorentscheidend mit 7:14 ins Hintertreffen geriet.

In der zweiten Halbzeit, die gleich mit drei Gegentoren begann, verkürzten die Ahrensburgerinnen noch einmal auf 15:22, so dass sich Labs entschied, Buxtehudes starke Rückraumspielerin Maike Wieding von Carolin Fischer aus dem Spiel nehmen zu lassen, um den gegnerischen Aufbau zu stören. Obwohl Fischer ihre Aufgabe gut erledigte, schlug der Schachzug fehl. Die anderen fünf Spielerinnen waren in der Abwehr zu langsam auf den Beinen, um die größeren Räume rechtzeitig schließen zu können.

Dass bei 70 Angriffen 22 Tore erzielt wurden - zehn mehr als zum Auftakt gegen Wandsbek 72 - tröstete Labs kaum. Dazu gaben eher die sechs Siebenmeter Anlass, die Lena Radlof und Julia Kögel alle verwandelten. "Letztlich haben aber auch die beiden mit angezogener Handbremse gespielt und kaum einen Tempogegenstoß eingeleitet", bemerkte der Coach, der im Training nun erst einmal mit seinen Spielerinnen reden will.

"Jeder wusste, dass wir kein souveräner Oberligameister waren und auf uns eine schwierige Saison zukommen würde", so Labs. "Anstatt aber in dieser Situation mit Unbefangenheit und hundertprozentigem Kampfgeist spielerische Mängel wettzumachen, verkrampfen wir." Besserung erhofft sich der Coach für das Heimspiel am kommenden Sonntag (17 Uhr, Heimgartenhalle) gegen den VfL Bad Schwartau.

Spielverlauf: 1:0, 1:4, 2:4, 2:7, 6:7, 7:9, 7:14 - 7:17, 10:20, 15:22, 15:25, 19:29, 22:33

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Julia Kögel (6/3), Lena Radlof (5/3), Marion Nommensen, Imke Stoetzer (je 3), Carolin Fischer, Bettina Winterberg (je 2) und Simona Stahl (1).