Regionalliga: Nach der Niederlage beim VfL Bad Schwartau ist der Aufsteiger nur noch Vorletzter

Ahrensburg. Chancenlos, mutlos, ratlos. Wenigstens die Zuversicht, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt, wollen sich die Handballerinnen des Ahrensburger TSV nach der niederschmetternden 17:27 (8:13)-Schlappe im Regionalliga-Kellerduell beim VfL Bad Schwartau um jeden Preis bewahren. "Wir wissen ja, dass jede von uns mehr kann, als wir zurzeit zeigen", sagte Torhüterin Tatjana Cornehl. "Ich kann allen Gegnern nur raten, uns nicht abzuschreiben."

Warum die Ahrensburgerinnen erneut nicht in der Lage waren, ihr Potenzial auszuschöpfen, konnte aber auch die 21 Jahre alte Torfrau nicht erklären. "Der Wille stimmt, wir sind alle motiviert, aber im Moment stecken wir eben in einem Tief. Wie wir dort wieder herauskommen, muss sich der Trainer überlegen." Das weiß auch Coach Holger Michaelsen. "Irgendetwas sollte ich mir dringend einfallen lassen", erklärte er, ohne zu verstehen, warum seine Mannschaft in der Ludwig-Jahn-Halle eine derart schwache Vorstellung ablieferte. "Ein wenig sprachlos bin ich schon", räumte der 45-Jährige ein. "Die Spielerinnen bekommen leider den Kopf einfach nicht frei."

Nach der bitteren Niederlage bei den zuvor zu Hause noch sieglosen Schwartauerinnen findet sich der ATSV nun auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Weitere Hiobsbotschaft: Der Abstand zum rettenden viertletzten Rang vergrößerte sich auf drei Zähler, weil die SG Kisdorf/Leezen gegen DGF Flensburg gewann. "Daher geht es für uns bis auf Weiteres um nichts mehr. Ich kann nur hoffen, dass wir jetzt endlich in der Lage sind, befreit aufzuspielen", so Michaelsen, der aber auch erste Alarmzeichen registriert. "Die Motiviation der Einzelnen verändert sich nach ein paar Niederlagen schon. Man muss jetzt sehen, wie wir mit den Misserfolgen umgehen können."

Im Kellerduell schien den Gästen jedenfalls jegliches Zutrauen in die eigene Stärke zu fehlen. Zaghaft und ängstlich wirkte der Aufsteiger, ganz im Gegensatz zu den wild entschlossenen Gegnerinnen. Die Folge: Wieder einmal machte der ATSV unzählbar viele Fehler und vergab in den wenigen knappen Phasen der ersten Halbzeit seine Chancen kläglich, einen frühen Drei-Tore-Rückstand auszugleichen. Die Entscheidung fiel in den letzten Minuten vor der Pause: Statt das 9:10 zu erzielen, kassierte das Team noch drei Tore zum 8:13.

Das Selbstbewusstsein, das ihre Mitspielerinnen während der 60 Minuten vermissen ließen, legte die gut spielende Tatjana Cornehl zumindest nach der Partie an den Tag. "Sicher wäre es wichtig gewesen, das Spiel zu gewinnen. Aber die Erfolgserlebnisse werden nach der Weihnachtspause kommen", sagte sie.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Kerstin Wichmann (4), Iske Wiens (4/4), Stefanie Krickhahn (3), Lena Radlof (2), Julia Carl (2/1), Imke Stoetzer und Silke Schöning (je 1).