Regionalliga: Aufsteiger geht nach dem 13:18 gegen Neumünster als Vorletzter in die Winterpause

Ahrensburg. Beim gemeinsamen Essen war die vorangegangene 13:18 (7:11)-Niederlage gegen den MTSV Olympia Neumünster ein Tabu-Thema. "Über das Spiel musste man nicht mehr viel reden. Es hat ja jeder selbst miterlebt, was passiert ist", sagte Trainer Holger Michaelsen. So langsam wird es für die Regionalliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV auch ein wenig eintönig, Woche für Woche Misserfolge zu analysieren. Der in der Heimgartenhalle noch sieglose Aufsteiger musste bereits die achte Pleite in Serie einstecken und verlor im Existenzkampf weiter an Boden. Die Mannschaft geht als Tabellenvorletzter mit fünf Punkten Rückstand zum "rettenden Ufer" in die Weihnachtspause.

Magere vier Zähler aus 13 Partien holte die ATSV-Sieben bisher. "Ich hatte mir mindestens doppelt so viele erhofft, und das wäre auch möglich gewesen", sagte Michaelsen. "Aber leider zeigen wir nur in Spielen gegen starke Mannschaften gute Leistungen und erwischen gegen schwächere Kontrahenten meist einen schlechten Tag." Das Aufeinandertreffen mit Neumünster belegt die Analyse des Coaches: Nie zuvor in dieser Saison kassieren die Stormarnerinnen so wenige Gegentore, konnten daraus aber kein Kapital schlagen, weil sie zugleich ihre miserabelste Angriffsleistung boten.

Bei nur 13 Treffern fand der mit öffentlicher Kritik zurückhaltende Trainer für seine Verhältnisse überaus deutliche Worte. "Was das Team da abgeliefert hat, war größtenteils jenseits von Gut und Böse", bilanzierte er. "Wer fünf Siebenmeter kläglich vergibt und reihenweise beste Möglichkeiten auslässt, der kann kein Spiel gewinnen." Dass die Nerven blank liegen, beweist ein kurzer Blick auf die Spielstatistik: Jeweils zwei Siebenmeter vergab der ATSV, als er sich auf 7:8 und 10:12 gerade wieder herangekämpft hatte. Neben dem katastrophalen Verhalten im Abschluss machten sich die Gastgeberinnen das Leben mit allein 28 technischen Fehlern unnötig schwer. Daher nützte die gut stehende Deckung ebenso nichts wie die erneut großartige Vorstellung von Tatjana Cornehl: Die Torhüterin vereitelte 13 hundertprozentige Chancen.

Bis Anfang Januar gibt Michaelsen seinen Schützlingen nun Zeit zur Erholung und "um den Kopf frei zu bekommen". Das nächste Pflichtspiel ist für den 4. Januar angesetzt: Dann gastieren die Ahrensburgerinnen in der ersten Runde des NOHV-Pokalwettbewerbs bei der SG Oeversee/Jarplund-Weding. (söb)

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Iske Wiens, Silke Schöning (je 3), Julia Carl (3/2), Lena Radlof (2), Stefanie Krickhahn und Julia Kögel (je 1).