Ahrensburger vergrößern ihren Vorsprung nach dem 30:27 beim Verfolger HSG Sasel/DUWO auf fünf Punkte.

Ahrensburg. Die Saison dauert zwar noch bis Anfang April, doch der Titel dürfte bereits jetzt vergeben sein. "Wir gratulieren dem Ahrensburger TSV zur Meisterschaft und wünschen viel Glück in der Regionalliga", sagte Rolf Kammler, Sprecher in der Sporthalle Tegelsbarg, bereits einige Sekunden vor dem Ende des Gipfeltreffens in der Handball-Oberliga in sein Mikrofon. ATSV-Spielertrainer Dirk Schimmler wollte davon trotz des 30:27 (13:11)-Erfolgs bei Verfolger HSG Sasel/DUWO noch nichts wissen. "Letztendlich haben wir ja noch acht Begegnungen auszutragen", sagte er, räumte aber auch ein: "Wenn wir nicht abheben und die Serie konzentriert zu Ende spielen, dann sieht es sehr gut aus. Aber bei der Niederlage gegen Buxtehude hat man ja gesehen, wie schnell man ausrutschen kann." Nachdem der Tabellenführer seinen Vorsprung auf stattliche fünf Zähler ausgebaut hat, können sich die Stormarner nun allerdings zwei Patzer erlauben, ohne von den Konkurrenten überholt zu werden. Weil Schimmler das selbstverständlich auch weiß, will er jetzt mit den Planungen für die kommende Regionalliga-Saison beginnen. Beinahe hätten sich die Gäste für ihren Sieg im Spitzenspiel sogar das Prädikat "souverän" verdient. Doch jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten ließen sie den Gegner, der sich kurzfristig noch mit Lasse Behrends von Regionalliga-Club SG Niebüll/Süderlügum verstärkt hatte, trotz eines Vier-Tore-Vorsprungs wieder heran kommen. "Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, dass die Saseler als Verfolger unter Druck stehen, wir hingegen befreit aufspielen können", so Schimmler. Dennoch wirkte der ATSV phasenweise nervös und nutzte daher, genau wie die Hausherren, mehrere hochkarätige Möglichkeiten nicht. Schimmler: "Andernfalls hätten wir Sasel schon im ersten Durchgang den Nerv gezogen." Die Teilnahme des Spielertrainers war wenige Stunden vor dem Anwurf noch gefährdet, weil seine Anreise wegen einer Panne auf der Autobahn jäh unterbrochen wurde. So mies der Tag begann, so gut endete er für den 36 Jahre alten Schweriner: Schimmler krönte seine starke Leistung mit acht Treffern (davon ein Siebenmeter). Ernsthafte Sorgen musste sich die Handvoll ATSV-Anhänger im Tegelsbarg nie machen. Abgesehen vom 1:1 in der dritten und dem 10:10 in der 27. Minute lagen die Gäste durchweg in Führung. Spätestens zehn Minuten vor Schluss war die Partie beim 27:20 entschieden, kurz darauf erhöhte der mit sechs Toren zweiterfolgreichste Ahrensburger Werfer Henning Wollesen sogar auf 29:21. Unnötig allerdings, dass es zum Schluss noch einmal hektisch wurde. Nachdem Schimmler wegen seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe ausgeschieden war, bekam Jörg Schröder wegen zu harten Einsteigens sogar eine rote Karte. Eine längere Sperre dürfte ihm aber erspart bleiben. "Ich haben mit den Schiedsrichtern gesprochen. Sie werten die Aktion nicht als Tätlichkeit", berichtete Schimmler. Während der Spielertrainer die Glückwünsche zum Titelgewinn noch nicht annehmen wollte, konnte sich ein anderer übrigens kaum vor Gratulanten drücken: Rückraummann Marc Monich, der vier Treffer zum Sieg beisteuerte, war am Vortag des Spitzenspiels 30 Jahre alt geworden. Für den Ahrensburger TSV trafen außerdem: Markus Fraikin (5), Kai Stolze (5/1), Jörg Schröder und Robert Heinrich (je 1).