Ahrensburg. Wenigstens konnte sich am Ende niemand beklagen, es sei langweilig gewesen. Ganz im Gegenteil: Solch ein turbulentes Regionalligaspiel wie die 15:29 (9:15)-Niederlage der Handballfrauen des Ahrensburger TSV gegen den Elmshorner MTV hat es in der Heimgartenhalle noch nicht gegeben. Trainer Holger Michaelsen, der sich am Ende nicht mehr unter Kontrolle hatte, muss nun sogar mit einer Sperre rechnen. Was war passiert? "Die Schiedsrichter haben meiner Ansicht nach abgesehen von der ersten Viertelstunde sehr einseitig und ohne klare Linie gepfiffen", sagte Michaelsen. Gleich zwölf Zeitstrafen, zehn davon in der zweiten Halbzeit, verhängten die Unparteiischen gegen die Ahrensburgerinnen. In der 59. Minute gab es zusätzlich die rote Karte gegen den Trainer, der laut Eintragung im Spielbericht "Schiedsrichter-Entscheidungen schreiend kommentiert, gegen die Hallenwand getreten und eine Tür gewaltsam aufgetreten" haben soll. Michaelsen habe sich "grob unsportlich" verhalten. Der Coach sieht das etwas anders. "Ich habe nur eine Tür etwas schwungvoll geöffnet, um meinem Ärger auf dem Flur kurz Luft zu machen", sagte er, räumte aber ein: "Ich hatte mich 45 Minuten lang gut im Griff, bin dann aber doch etwas ausgeflippt. Später habe ich mich über mich selbst geärgert." Ob das Spiel unter anderen Voraussetzungen für den ATSV besser gelaufen wäre, ist aber fraglich. Zwar hielt der Tabellenvorletzte bis zum 5:5 mit, agierte später jedoch zu hektisch. Michaelsen: "Allerdings war das Team von den seltsamen Entscheidungen verunsichert." Erfreulich: Julia Kögel feierte nach mehrwöchiger Verletzungs- und Abitur-Pause ein sehr gutes Comeback. Helen Funck gab im Tor ihr Bestes, kam allerdings nicht ganz an die überragenden Vorstellungen von Tatjana Cornehl heran, die beim Tanken auf einer Eisplatte ausgerutscht war und sich dabei einen Bänderriss zuzog. (söb) Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Kerstin Wichmann (6), Julia Carl, Lena Radlof, Marion Nommensen (je 2), Stefanie Krickhahn, Julia Kögel und Silke Schöning (je 1).
