Aber Dirk Schimmlers schwere Verletzung trübt die Freude über den Gewinn des Handball-Meistertitels.

Ahrensburg. Der Jubel nach dem 34:27 (16:10)-Erfolg über den Abstiegskandidaten Buxtehuder SV war nicht ganz so ausgelassen wie erwartet. Zwar sicherten sich die Handballer des Ahrensburger TSV drei Spieltage vor dem Saisonende als erstes Erwachsenenteam des Vereins überhaupt den Hamburger Meistertitel und machten damit den Aufstieg in die Regionalliga perfekt. Doch ein schlimmer Zwischenfall trübte die Freude an dem geschichtsträchtigen Nachmittag vor knapp 200 Zuschauern in der Heimgartenhalle: Ausgerechnet Spielertrainer Dirk Schimmler sackte Mitte der ersten Halbzeit urplötzlich und vor Schmerzen laut schreiend zusammen. Die niederschmetternde Diagnose: Der 36-Jährige riss sich die Achillessehne im linken Bein. Dennoch verfolgte er die Partie bis zum Ende mit. Anschließend ließ er sich ins Klinikum seines Wohnorts Schwerin fahren. Während die Mannschaft später im Restaurant "Santorini" bei griechischem Essen und einigen Flaschen Ouzo feierte, wurde der Coach noch am Abend operiert. "Ein wenig hat das die Stimmung natürlich schon getrübt", sagte Mannschaftskapitän Markus Fraikin. Der Linksaußen hatte sich den Tag nicht nur wegen Schimmlers Verletzung etwas anders vorgestellt. Weil er unmittelbar nach der Halbzeitpause einen Gegenstoß der Gäste mit einer regelwidrigen Attacke zu unterbinden versuchte, musste er für den Rest der Begegnung auf der Tribüne Platz nehmen. "Das war grauenhaft", sagte Fraikin. Allerdings hatte die rote Karte gegen ihn auch ihr Gutes: So konnte er zehn Minuten vor Schluss aufbrechen, um zwei Kisten Meistersekt in die Halle zu schleppen. Den genossen die Ahrensburger in den von Torwart Kai Altrichter besorgten blauen T-Shirts mit der Aufschrift "Regionalliga - wir kommen gern." Während die Qualifikation für die dritthöchste deutsche Spielklasse dem ATSV nicht mehr zu nehmen ist, sind die Planungen noch am Anfang. Nachdem Jörn Kammler (HSG Sasel/DUWO) der Ahrensburger Offerte ein Angebot des HSV Hamburg vorzog, hat der Club nach wie vor noch keinen Neuzugang zu vermelden. Möglicherweise benötigen die Stormarner jetzt zusätzlich einen Ersatz für Schimmler, der mindestens sechs Monate pausieren muss. Das Auswärtsspiel am Sonntag beim TSV Ellerbek II wird der Trainer auf jeden Fall versäumen. Frühestens Mitte kommender Woche darf er das Krankenhaus verlassen. Auch der stets unter Schmerzen spielende Rechtsaußen Kai Stolze wird die ausstehenden zwei Partien wohl nicht mitmachen. Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Henning Wollesen (7), Marc Monich (6/1), Rafael Nakashima (5), Robert Heinrich, Kai Stolze (je 4), Jörg Schröder, Norbert Schrader (je 3) und Markus Fraikin (2).