Hamburg-Liga Handball: Ahrensburgs Höhenflug hält an

 
			 Lena David (l.) zählt zu den Führungsspielerinnen des Ahrensburger TSV 
			Foto: Henrik Bagdassarian / HA

Lena David (l.) zählt zu den Führungsspielerinnen des Ahrensburger TSV Foto: Henrik Bagdassarian / HA

Von Henrik Bagdassarian

Hamburg-Ligist bezwingt Eimsbütteler TV mit 34:24. Gegen HT Norderstedt will das Frauenteam des ATSV den vierten Sieg in Folge feiern.

Ahrensburg.  Tempohandball gepaart mit Kreativität – das Konzept von Matthias Steinhoff scheint aufzugehen. "Spielerinnen wie Silke Wegers, Maren Eckert oder Lena David brauchen einfach ausreichend Freiräume, um ihr Potenzial zu entfalten", sagt der Coach der Handballfrauen des Ahrensburger TSV.

Mit drei Siegen in Folge und dem Sprung auf Tabellenrang sechs haben die Schlossstädterinnen ihre aufsteigende Form in der Hamburg-Liga eindrucksvoll unterstrichen. Der vierte Streich soll nun am kommenden Sonntag, 15. November, folgen, wenn Tabellennachbar HT Norderstedt – Vizemeister der vergangenen Spielzeit – um 15 Uhr zu Gast in der Sporthalle des Schulzentrums am Heimgarten ist.

"Die Norderstedterinnen haben einige Verletzungssorgen", sagt Steinhoff. "Wir werden aber auf jeden Fall auf eine spielstarke Mannschaft treffen, die wir keineswegs unterschätzen dürfen." Verzichten muss der 58-Jährige auf die verletzte Antje Bründlinger, hinter dem Einsatz der angeschlagenen Svenja Östreich steht weiterhin ein Fragezeichen. Steinhoff: "Wir haben schon häufiger bewiesen, dass wir personelle Probleme kompensieren können."

Matthias Steinhoff musste auf drei Stammkräfte verzichten

Wie zuletzt beim 34:24 (18:10)-Erfolg gegen den Eimsbütteler TV, bei dem der Coach gleich auf drei Stammkräfte (Bründlinger, Östreich, Kathrin Knoll) verzichten musste. Dafür nutzten Wegers (10 Treffer), Eckert (4) und David (3) ihre Freiräume vorbildlich. Das Trio erzielte die Hälfte aller Treffer.

Für den Unterschied zwischen beiden Teams sorgten die Stormarnerinnen mit ihrem variablen und sicheren Angriffsspiel, mit dem sie immer wieder Lücken in die gegnerische Abwehrreihe rissen. "Wir sind keine Mannschaft, die aus dem Rückraum erfolgreich sein muss", sagt Steinhoff. "Dafür müssen wir aber umso mehr Dampf aus der Bewegung machen, um die gegnerische Abwehr aufzureißen und in die Zweikämpfe zu gehen."

Erst Mitte der zweiten Hälfte – der ATSV hatte seinen Vorsprung bis dahin auf 14 Zähler ausgebaut – schalteten die Gastgeberinnen einen Gang zurück. Die Hamburgerinnen betrieben anschließend lediglich Ergebniskosmetik.

Die zuletzt guten Resultate sind auch ein Verdienst von Torfrau Annika Held. Seit Wochen präsentiert sich die 26-Jährige als solider Rückhalt, vereitelte gegen Eimsbüttel einige "Unhaltbare". Erfreulich: Lisa Hellmers, Ahrensburgs zweite Torwartin, hat ihre Babypause beendet und ist ins Training eingestiegen. Steinhoff freut sich: "Anfang Januar kann ich mit Lisa wieder fest planen."

Ahrensburgs Coach peilt das obere Tabellendrittel an

Dem Coach bereitet zurzeit nur das Abwehrverhalten seiner Mannschaft Sorgen. "Wir gehen einfach noch zu verhalten in die Zweikämpfe", sagt er. "Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir in der Defensive beweglicher werden und beherzter zur Sache gehen."

Steinhoff setzt in punkto Alter und Erfahrung auf eine gesunde Mischung. Mit Lara Deeken, Judith Bange und Freya Jensen will er drei Talente aus der eigenen A-Jugend langsam an den Kader heranführen. Marion Nommensen und Bettina Palder dagegen sind zwei Spielerinnen, die sich vom wettbewerbsmäßigen Handballsport zurückgezogen haben.

Gelegentlich nehmen sich noch am Mannschaftstraining teil, um fit zu bleiben – und wie gegen den Eimsbütteler TV – in die Bresche zu springen, wenn Steinhoff sie braucht. "Ich weiß, dass ich jederzeit auf sie zählen kann", sagt der Coach. "Beide haben ihre ganze Erfahrung in die Waagschale gelegt und gegen die Hamburgerinnen eine klasse Leistung abgerufen."

Erfreut ist der Trainer über die Trainingsbeteiligung in den vergangenen Wochen. "Während die Vorbereitungsphase und die ersten Wochen nach dem Ligastart diesbezüglich eher verhalten waren, bestreiten wir unsere Übungseinheiten nun meist mit rund 15 Spielerinnen", sagt Steinhoff.

Die Ahrensburgerinnen sind für die kommenden Aufgaben gut gerüstet, Die Mannschaften in der Hamburg-Liga sind zusammengerückt. "Jeder kann jeden schlagen", sagt Steinhoff. "Natürlich rechne ich auch mit Rückschlägen, dennoch halte ich uns für stark genug, um uns im oberen Tabellendrittel zu etablieren."

Die weiteren Treffer für den Ahrensburger TSV erzielten: Silke Thom, Kirsten Mertgen (je 5), Melanie Witte (3), Bettina Palder (2), Marion Nommensen, Carolin Lübbersmeyer (je 1).

 

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