Handball: Vor 300 Zuschauern in der Heimgartenhalle verabschiedet sich der Ahrensburger TSV aus der Oberliga.

Ahrensburg. Wer hätte das gedacht? Vor ziemlich genau einem Jahr schafften die Handballer des Ahrensburger TSV mit Ach und Krach den Oberliga-Klassenerhalt - nun steigen sie in die Regionalliga auf. In ihrem vorerst letzten Spiel in Hamburgs höchster Spielklasse trennte sich der bereits seit zwei Wochen als Meister feststehende ATSV vom drittplatzierten SC Alstertal-Langenhorn mit 33:33 (17:14). Fünf Minuten vor dem Ende sah es angesichts des 30:33-Rückstands so aus, als würden die Hausherren die Saison so beenden, wie sie in die Serie gestartet waren - mit einer Heimniederlage. "Dann haben sich meine Spieler noch mal richtig reingehängt", freute sich Trainer Dirk Schimmler über den famosen Endspurt, den der sechsfache Torschütze Robert Heinrich mit dem Ausgleich abschloss. Anschließend folgten die offizielle Ehrung durch den Hamburger Handball-Verband, etwas Klönschnack mit Fans und Sponsoren im Foyer der Sporthalle sowie ein üppiges Büffet, zu dem die Supporters ins Vereinsheim luden. Doch bereits vor dem Anpfiff gab es Präsente: Zunächst wurde jeder Spieler von Hallensprecher Gerd Wollesen vorgestellt, anschließend überreichten Spieler aus der F-Jugend- und Minimannschaft Blumen, eine Flasche Prosecco sowie ein Erinnerungsfoto der Meister-Mannschaft. Zudem wurden den 300 Besuchern in der rappelvollen Heimgartenhalle mit Florian Schmidt und Christoph Palder schon mal die beiden feststehenden Neuzugänge vorgestellt. Dabei soll es aber nicht bleiben, denn die Männer wollen nicht das gleiche Schicksal wie die Ahrensburger Frauen-Mannschaft erleiden, deren Gastspiel in der Regionalliga nur eine Saison währte. "Wir benötigen noch drei bis vier Verstärkungen", sagte Schimmler. Denn hinter einigen Leistungsträgern steht ein Fragezeichen. Zum einen weiß der Coach nicht, ob er selbst nach seinem Achillessehnenriss rechtzeitig fit wird. Ungewiss ist auch die Zukunft von Abwehr-Ass Jörg Schröder und Rechtsaußen Kai Stolze. Der in der Immobilienbranche tätige Schröder kann aus beruflichen Gründen nicht mehr so intensiv trainieren wie bisher, quält sich zudem mit Oberschenkelproblemen herum. Stolze will sich im Juni einer Operation unterziehen. Auf Schimmlers Bitte hin biss der Routinier gegen Alstertal nochmal die Zähne zusammen, obwohl er mit Rücksicht auf sein lädiertes Knie zuletzt bereits pausiert hatte. Bitter: Kurz vor der Pause wurden die Schmerzen nach einem unglücklichen Sturz zu groß. Mit sechs Treffern in 25 Minuten deutete er an, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Was Stolze ein wenig wurmte: Sein "Sechserpack" langte nicht ganz, um das Fernduell mit Jörn Kammler vom Vizemeister HSG Sasel/DUWO um die Oberliga-Torjägerkrone für sich zu entscheiden. Stolze hatte mit 154:157 Toren das Nachsehen. Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Jörg Schröder (7), Henning Wollesen (5), Marc Monich (5/3), Markus Fraikin (2), Frank Peemöller und Rafael Nakashima (je 1).