Ahrensburgs Handballmänner bejubeln den Aufstieg

 Die Handballmänner des Ahrensburger TSV gut sind vorbereitet: Mit bedruckten T-Shirts und Banner feiern sie den Aufstieg   Foto: Henrik Bagdassarian
Die Handballmänner des Ahrensburger TSV gut sind vorbereitet: Mit bedruckten T-Shirts und Banner feiern sie den Aufstieg Foto: Henrik Bagdassarian

Stormarner spielen kommende Saison in der Hamburg-Liga. Coach Michael Repky sucht für fünfthöchste Spielklasse Verstärkung im Rückraum. Markus Fraikin mit 138 Treffern bisher bester Torschütze.

Von Henrik Bagdassarian

Ahrensburg. Schwarze Buchstaben auf durchsichtigem Banner vor dunklen T-Shirts entsprechen vielleicht nicht der effektivsten Form von Werbewirksamkeit. Das handballerische Vermögen der Männer vom Ahrensburger TSV dagegen schon, wenn es darum geht, der Sportart in der Schlossstadt mehr Popularität zu verleihen.

"Aufstieg Hamburg-Liga – wir kommen um zu bleiben" lautet die selbstbewusst klingende Botschaft auf der nach Spielende aus einer Sporttasche gezauberten transparenten Werbefläche, mit sich die Mannschaft von Coach Michael Repky nach dem 28:27-Erfolg über THB Hamburg in der Heimgartenhalle bei rund 350 Zuschauern bedankte.

Die Meisterschaft in der Landesliga ist den Stormarnern vor dem Saisonabschluss bei der zweiten Mannschaft des HT Norderstedt an diesem Sonntag, 6. April (14 Uhr, Poppenbütteler Straße) gewiss, ebenso der Aufstieg in die fünft höchste deutsche Spielklasse. Zu einem Zeitpunkt, als kein Ahrensburger ernsthaft mit dem Titelgewinn rechnen konnte, betätigte sich Rafael Nakashim als Orakel: "Ich habe der Mannschaft in der Winterpause prophezeit, dass wir bis Saisonende genau eine Partie noch verlieren werden, dann aber vorzeitig Meister werden", erzählt der 35 Jahre alte Außenspieler. Bis zu diesem Wochenende hat seine Voraussage Bestand, denn das Team von Coach Michael Repky zog nur gegen die dritte Mannschaft der SG Hamburg-Nord den Kürzeren (25:29). Was zu verkraften war angesichts acht übriger Erfolge. Übrigens: Die Ahrensburger ließen sich auch durch Rückschläge nicht aus der Spur bringen. Wie die verletzungsbedingten Ausfälle von Florian Bleyl oder Danny Farell. "Danny hatte sich fünf Spieltage vor Saisonende die Hand gebrochen", sagt Repky. "Als wir anschließend die erste Partie ohne unseren Lenker im Rückraum in eigener Halle gegen die dritte Mannschaft der SG Hamburg-Nord verloren hatten, sah ich den Meistertitel für uns in weite Ferne gerückt."

Glücklicherweise kann der 51-Jährige sich ebenso auf die Charakterstärke seiner Mannschaft verlassen wie auf Thorge Wegers aus der zweiten Ahrensburger Mannschaft. Er soll bis zum Ende der Spielzeit die Lücke schließen, die Farell hinterlassen hat. "Thorge war mit 30 Treffern in drei Partien nicht nur unser bester Torschütze", sagt Repky, "er hat dem Team auch menschlich unheimlich gut getan." Nakashima fügt hinzu: "Würde Thorge auch weiterhin, wenn er sich bereit erklären würde, uns in der Hamburg-Liga zu unterstützen."

Urgestein Markus Fraikin – seit mehr als 20 Jahren beim ATSV – ist mit 138 Treffern vor dem letzten Spieltag Ahrensburgs erfolgreichster Torschütze. "Unsere Mannschaft wird mit dem jetzigen Kader in der Hamburg-Liga bestehen können", meint der 41-Jährige. "Dennoch benötigen wir dringend im Rückraum Verstärkung, denn mehrere Ausfälle zur gleichen Zeit kann unsere dünne Spielerdecke nicht auffangen."

Anfang Mai bekam Fraikin den Spitznamen "1500-Tore-Mann" verpasst. Kleiner Wermutstropfen: Seinen Jubiläumstreffer erzielte der selbstständige Programmierer von Internet-Anwendungen ausgerechnet bei der einzigen Niederlage in diesem Jahr – in der besagten Partie gegen Hamburg-Nord. Fraikin begann vor zwanzig Jahren, alle Torschützen des Ahrensburger TSV zu erfassen. Seine Bilanz in 434 Liga-Einsätzen ist mit 1513 Tore beeindruckend. 1346 erzielte er dabei aus dem Spiel heraus, 167 hat er vom Siebenmeterpunkt aus verwandelt.

Repky will Anfang Juni mit Vorbereitungen auf die kommende Saison beginnen und auf dem Transfermarkt aktiv werden. Er sagt: "Unsere talentierten ehemaligen A-Jugendspieler Mario Reuter, Tobias Lüthke und Felix Heilmann kehren nach Auslandsaufenthalten zurück. Doch auch sie entsprechen nicht dem Typ "hochgewachsener Rückraumspieler", den wir dringend benötigen." Reuter debütierte bereits in der Landesliga, ehe er sich fünf Sekunden nach seiner ersten Einwechslung die Hand brach.

 

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