Ahrensburg. Sie haben nur ein Ziel - und das heißt sofortiger Wiederaufstieg: Insofern unterscheiden sich der Ahrensburger TSV und Stralsunder HV nicht. Wie groß aber der Abstand zwischen Profi-Handball, wie ihn die Küstenanrainer aus Mecklenburg-Vorpommern betreiben, und gehobenem Amateursport ist, davon kann sich ein Bild machen, wer heute (19.45 Uhr) in die Heimgartenhalle kommt. Ahrensburgs Oberliga-Männer empfangen dann in der zweiten Runde des DHB-Pokalwettbewerbs die Zweitbundesliga-Mannschaft aus Stralsund.

"Wir haben dem Wunsch des Gegners entsprochen, das Spiel einen Tag vorzuverlegen", sagte Manager Gerd Wollesen. Nette Geste: "Alle Kinder aus der eigenen Handballabteilung bis einschließlich zur C-Jugend haben freien Eintritt."

Illusionen, dem hohen Favoriten ein Bein stellen zu können wie dies im Pokalwettbewerb der Fußballer häufiger vorkommt, gibt sich ATSV-Trainer Jörg Schröder aber nicht hin - schon gar nicht nach der überraschenden Pleite am Sonnabend im Oberliga-Punktspiel gegen den TV Fischbek (29:36), die den Titelfavoriten vorerst die Tabellenführung kostete. Die Stralsunder mussten am Sonntag zwar ebenfalls ein Negativerlebnis verkraften - mit dem 28:30 in Hildesheim büßten auch sie ihre Spitzenposition ein. "Unsere athletischen und spielerischen Defizite, allein aufgrund der geringeren Trainingsumfänge, machen uns zum krassen Außenseiter", stellte Schröder nüchtern fest.

Dennoch hält der Coach die Partie für wichtig. "Zum einen ist es interessant zu sehen, wie weit man mit den eigenen beschränkten Mitteln gegen eine solche Profitruppe kommt, zum anderen ist es für die Spieler ein großes Erlebnis, sich gegen so hochklassige Mannschaften beweisen zu dürfen."

Stralsund hat sich nach dem knappen Bundesliga-Abstieg mit den Nationalspielern Michal Bruna und Milan Berka (beide Tschechien), Stanislav Dernovic (Slowakei) und dem Ex-DHB-Akteur Jörg Schläger verstärkt und verfügt mit Michael Jahns und Frank Wahl über weitere etablierte Bundesligakräfte. Eine spezielle Taktik hält Jörg Schröder daher auch für abwegig: "Wir nutzen das Spiel als zusätzliche Trainingseinheit."mabo