Handballfrauen gewinnen 24:23

Ahrensburger Siegtreffer fällt mit dem Schlusspfiff. Lena David mit acht Toren beste Werferin

Ahrensburg. Die gastgebende SG Wilhelmsburg hatte sich in der Schlussphase bereits auf eine Punkteteilung eingerichtet - der Trainer des Ahrensburger TSV wollte mehr: 17 Sekunden vor Spielende nutzte Jens Carlson eine Auszeit, um seinen Handballfrauen letzte taktische Anweisungen zu geben.

"Ihr haltet den Ball in den eigenen Reihen, sucht die eine Lücke und vollendet", sagte Übungsleiter. Gesagt - getan. Nach Wiederanpfiff lief der Ball durch die Ahrensburger Angriffsreihe bis hin zur freistehenden Kirsten Vester. Die Rückraumspielerin erspähte "die eine" Lücke in der gegnerischen Deckung und verwandelte beinahe mit dem Schlusspfiff zum 24:23 (11:12)-Erfolg für die Stormarnerinnen. "Ich hatte keine Zeit, nachzudenken und habe einfach nur draufgehalten", sagte Vester. "Dieser Erfolg wird uns den nötigen Auftrieb für die kommenden Begegnungen geben", so die 30-Jährige, die seit mehr als fünf Jahren im Dress der Stormarnerinnen aufläuft.

Wie schon bei der 22:23-Niederlage im Hinspiel lieferten sich beide Mannschaften über die gesamte Spielzeit ein packendes Duell mit mehrmaligem Führungswechsel. Keine der beiden Teams konnte sich mit mehr als zwei Treffern absetzen.

"Wir haben kämpferisch hundertprozentig dagegengehalten", freute sich Carlson. "Wir wussten, dass die Hamburgerinnen sehr körperbetont spielen und wir nur gewinnen können, wenn wir mit gleichen Mitteln agieren." Der Coach hob auch die Leistung der beiden Torfrauen heraus: "Annika Heldt hat im ersten Durchgang eine sehr gute Vorstellung gezeigt", sagte Carlson. " Und Lisa Schier wuchs im zweiten Abschnitt über sich hinaus. Sie hat mehrere ,Unhaltbare' pariert."

Für Jubelszenen auf der Ahrensburger Bank sorgte Rückraumspielerin Lena David Mitte des zweiten Durchgangs: Innerhalb von nur wenigen Minuten tauchte sie viermal vor dem Kasten der Hamburgerinnen auf und ließ Wilhelmsburgs Torfrau Janette Hackbarth keine Chance. Der wichtige 23:23-Ausgleichstreffer drei Minuten vor Schluss ging ebenfalls auf ihr Konto. "Lena nutzte bei fast allen ihrer acht Treffern die Räume, die Silke Thom ihr geschickt in der gegnerischen Deckung frei gesperrt hatte", so Carlson. "Das ist Spielverständnis, das man nicht trainieren kann."

Auch bei den Standards zeigten sich die Ahrensburgerinnen nervenstark: Antje Mosche trat sechsmal vom Siebenmeterpunkt aus an - sechs Mal zappelte der Ball im Netz. Nur einmal überließ die Außenangreiferin Nina Köppler den Vortritt, nachdem sie selbst am Kreis gefoult wurde. Köppler hatte Pech und traf nur den Pfosten. "Antje und Nina sind unsere etatmäßigen Siebenmeterschützinnen. Die beiden machen unter sich aus, wer zum Strafwurf antritt", sagte Carlson.

Der erste (doppelte) Punktgewinn im neuen Jahr lässt die Stormarnerinnen auf Tabellenrang sechs der Hamburg-Liga klettern. Das Saisonziel, das Carlson zu Beginn der Serie ausgegeben hat, ist somit weiterhin in Reichweite: "Wir wollen besser abschneiden als in der vergangenen Saison, und da sind wir Neunter geworden", sagte der Übungsleiter.

Am kommenden Sonntag, 10. Februar (13 Uhr), empfangen die Ahrensburgerinnen den Tabellennachbarn HG Norderstedt in der Sporthalle der Heimgartenschule. Die Stormarnerinnen wollen nach dem Auswärtserfolg in Wilhelmsburg mit einem Sieg in eigener Halle nachlegen.

Die weiteren Treffer für den Ahrensburger TSV erzielten: Marion Nommensen (3), Maren Eckert (2), Nina Köppler, Silke Thom, Kirsten Vester (je 1).

(hba)

 

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