Handball: Der Aufsteiger feiert mit dem 29:25 über Bad Doberan seinen dritten Sieg.

Ahrensburg. Dass sich auch Stormarner für Handball begeistern können, bewiesen rund 150 Besucher beim zweiten Regionalliga-Heimspiel des Ahrensburger TSV in der Heimgartenhalle. Nach dem 29:25 (17:11) über den Bad Doberaner SV - dem dritten Sieg im dritten Spiel - feierten die Zuschauer ihre Mannschaft sogar mit stehenden Ovationen. Schade nur, dass viele Fans erst zur zweiten Halbzeit kamen, um das Eintrittsgeld zu sparen. Sie verpassten die bis dahin beste Spielphase des Aufsteigers in der noch jungen Saison. Nachdem sich der Gegner mit schnellen Ballpassagen etwas Respekt verschafft hatte und die Ahrensburger mit 3:6 ins Hintertreffen geraten waren, platzte beim Team von Spielertrainer Dirk Schimmler plötzlich der Knoten. Die 6:0-Deckung, in der erstmals nach seiner Finger-Operation auch Abwehrstratege Jörg Schröder mitwirkte, ließ nach der Einwechslung von Torwart Florian Schmidt für Torsten Wild 16 Minuten lang keinen Gegentreffer zu, während die Gastgeber elf Tore in Serie warfen. "Wir haben zu disziplinlos und überheblich agiert", sagte Bad Doberans Co-Trainer Detlef Lankowski. "Mein Appell, den Punktgewinn gegen den Meisterschaftsfavoriten Empor Rostock schnell zu vergessen und sich dem Handball-Alltag zuzuwenden, ist bei der Mannschaft nicht angekommen." Schimmler dagegen hatte allen Grund zur Freude: "Die Jungs haben alles umgesetzt, was ich taktisch vorgegeben hatte", sagte der 37-Jährige. Die Abwehr verhinderte vor allem die gefährlichen Bodenpässe zum Kreisläufer, packte zudem in Eins-gegen-Eins-Situationen energisch zu. Und im Angriff kombinierte der ATSV sicher und dennoch druckvoll, wobei von jeder Position Gefahr ausging. Dass es trotz des klaren 14:6-Vorsprungs noch einmal eng wurde, lag an mehreren Faktoren. Weil die Ostseeanrainer nach der Pause Spielmacher Schimmler (2 Tore) und Torjäger Christoph Palder (9 Tore) des öfteren in enge Deckung nahmen, häuften sich die Fehlversuche. Außerdem fand die Abwehr kein Mittel gegen die Gewalt-würfe des Bad Doberaners Peter Roloff, der achtmal traf. Doch wie schon in den zwei Spielen zuvor erwiesen sich die Ahrensburger als clever und nervenstark. Bezeichnend war der Treffer zum 25:23 (54. Minute), als Sascha Burmeister von der rechten Außenposition aus ungünstigem Winkel absprang, den am Kreis lauernden Palder bediente, der schließlich per Fallwurf erfolgreich war. Überhaupt war der 2,03 Meter große Mannschaftskapitän wieder der herausragende Mann: Palder war ständiger Unruheherd im Rückraum und warf zudem vier der letzten fünf Ahrensburger Treffer. Bestnoten verdiente sich aber auch Kreis- und "Dauerläufer" Robert Heinrich, der sieben Tore beisteuerte. Spielverlauf: 1:0, 2:1, 2:3, 3:6 (8. Minute), 14:6 (24.), 14:8, 17:9, 17:11 - 19:12, 19:15 (35.), 21:15, 22:16, 22:20 (46.), 23:20, 24:23 (52.), 25:24, 28:24, 29:25. Die weiteren Tore für den ATSV erzielten: Mathias Behncke (4), Marc Monich (4/2), Sascha Burmeister (2) und Jörg Schröder (1).