Ahrensburg. Sie gewannen bei der SG Harburg mit 20:19 (9:6), blieben damit auch im dritten Oberligaspiel siegreich und rückten in der Tabelle auf Rang drei vor. Doch so richtig zufrieden sind die Handballfrauen des Ahrenburger TSV nicht. "Die Mannschaft fühlte sich nach dem Schlusspfiff ein wenig wie ein Verlierer", sagte Trainer Tilo Labs. Diese Gemütslage war Ausdruck der Enttäuschung darüber, dass eine klare Führung (17:10/40. Minute) fast noch verspielt worden wäre, weil in den letzten zehn Minuten jegliche Angriffsordnung verloren gegangen war. "Die Mädchen haben sich von der harten Harburger Abwehrarbeit und den Anfeuerungen der gegnerischen Anhänger verunsichern lassen und teilweise den Kopf verloren", urteilte der ATSV-Coach. "In solchen Situationen fehlt uns eben noch die notwendige Abgebrühtheit." Unabhängig von der Qualität des Gegners forderte Labs jedoch von seinen Spielerinnen mehr gegenseitige Akzeptanz und positive Motivation. "Überempfindlichkeiten gegen Kritik sind ebenso fehl am Platz wie notorisches Herumnörgeln an Mitspielerinnen", gibt der Trainer vor. In Harburg bestimmten die Ahrensburgerinnen 50 Minuten lang das Geschehen. Aus einer sicheren 6:0-Deckung heraus liefen die Tempogegenstoß-Wellen vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit vorzüglich, so dass die Pausenführung schnell auf einen Sieben-Tore-Vorsprung (13:6) ausgebaut wurde. Doch mit Fortdauer der Partie wurden die Defizite im Spielaufbau deutlich. "Die Aktionen im Rückraum waren ideenlos und statisch, und in den Zweikämpfen war uns der robustere Gegner überlegen", erklärte Labs den Leistungseinbruch, der trotz des Treffers von Simona Stahl zum zwischenzeitlichen 20:16 noch ein dramatisches Finale bedeutete. Weil sich Iske Wiens zwei Sekunden vor dem Abpfiff auf eine Angreiferin stürzte, um deren Wurf zu verhindern und dem ATSV auch noch ein Wechselfehler unterlief, stand dem direkten Freiwurf der Harburgerinnen nur noch eine Dreiermauer entgegen. Zum Glück blockte Imke Stoetzer den Ball und rettete ihrem Team damit den Sieg. (mabo) Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Lena Radlof (5/davon 3 Siebenmeter), Silke Schöning (4), Julia Carl, Marion Nommensen (je 3), Imke Stoetzer (2), Julia Kögel (2/1) und Simona Stahl (1).