Handball: Nach drei Erfolgen verlieren die ATSV-Männer in Bad Bramstedt 29:33.

Ahrensburg. Das Lob kam aus berufenem Munde: "Gegen diesen Aufsteiger werden auch Mannschaften verlieren, die noch gar nicht daran denken", sagte Thomas Wahl, Trainer der Regionalliga-Handballer der Bramstedter TS, nach dem mühsamen 33:29 (19:14) seiner Mannschaft gegen den Ahrensburger TSV. Dessen Spielertrainer Dirk Schimmler hätte statt der netten Worte lieber die Punkte gehabt: "Der Sieg war möglich", platzte es aus ihm in der Kabine heraus, während er seine Kniebandage verärgert zu Boden schleuderte. Wenn da nur nicht diese schwache Abwehrleistung gewesen wäre. 19 Gegentore allein schon in der ersten Halbzeit sagen alles. Obwohl die Bramstedter in Maik Barthen nur einen gefährlichen Rückraumschützen aufboten, ließen sich die Ahrensburger immer wieder vom kleinen polnischen Spielmacher Krzysztof Szymkow und vor allem von Linkshänder Ingo Ahrens aus der kompakten 6:0-Deckung locken. Ahrens Durchbrüche und Anspiele zum Kreis führten zu elf Gegentoren - am Ende waren bis auf zwei Barthen-Treffer und sechs Tempogegenstöße alle Gegentreffer aus der Nahwurfdistanz gefallen, wobei auch die meisten der fünf Siebenmeter aus Fehlern des indisponierten Mittelblocks resultierten. Sicherlich hätte Jörg Schröder, der wegen Rückenproblemen pausieren musste, der Abwehr jenen Halt geben können, der die Basis für den überraschenden Erfolg gegen den Bad Doberaner SV war. Doch sein Ausfall taugte als Entschuldigung kaum. Den Ahrensburgern fehlten die Robustheit im Zweikampfverhalten, Aggressivität und Cleverness. "Nach dieser Leistung muss jeder wissen, wo seine Defizite liegen", sagte Schimmler und kündigte an, die Woche bis zum Heimspiel gegen den VfL Bad Schwartau mit Defensivarbeit zu füllen. In Anbetracht dieser Mängel war es eigentlich ein Wunder, dass der ATSV vor 300 Zuschauern kurzfristig sogar ein ebenbürtiger Gegner war. Hätte nicht Henning Wollesen (35. Minute) per Fallwurf aus spitzem Winkel das leere Tor verfehlt, wäre die Aufholjagd der Ahrensburger zu Beginn der zweiten Halbzeit mit dem Ausgleich zum 19:19 belohnt worden. In dieser Phase begeisterten die Gäste mit variantenreichem Angriffsspiel, auch die 5:1-Deckung mit Robert Heinrich als vorgezogener Spitze gab den Bramstedtern kurzfristig Rätsel auf und Torwart Torsten Wild bekam endlich mal eine Hand an den Ball. Unterm Strich imponierte beim ATSV aber nur die Angriffsleistung. Erst traf Christoph Palder trotz Bedrängnis sechsmal, dann nutzten Henning Wollesen und Marc Monich ihre Freiräume im Rückraum vortrefflich. Dass zudem Markus Fraikin den verletzten Außenspieler Sascha Burmeister mit vier Toren optimal vertrat und auch Marcel Schlöricke vom Kreis traf, rundete den guten Eindruck ab. Spielverlauf: 2:0, 3:2, 3:7 (9.), 6:11, 8:11, 10:15 (21.), 14:17, 14:19 - 18:19 (34.), 18:21, 22:23, 23:24 (43.), 23:27, 24:29 (48.), 25:32, 27:32, 29:33. Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Marc Monich (8/davon 4 Siebenmeter), Henning Wollesen (4), Robert Heinrich (3/1), Mathias Behncke (2), Dirk Schimmler (1/1), Norbert Schrader und Marcel Schlöricke (1). REGIONALLIGA VfL Bad Schwartau - HC Empor Rostock 25:31 DHK Flensborg - HSG Nord-Nordfr. 36:33 Bramstedter TS - Ahrensburger TSV 33:29 HSG Sasel/DUWO - Post Schwerin II 22:28 Oranienburger HC - ATSV Stockelsdorf 27:34 Fortuna Neubrand. - SG Wilhelmsburg 35:24 HSV Insel Usedom - MTV Herzhorn 30:19 Bad Doberaner SV - TSV Ellerbek 27:29 1. HSV Insel Usedom 4 127: 90 8:0 2. HC Empor Rostock 4 120: 89 7:1 3. VfL Bad Schwartau 4 115: 97 6:2 4. Fortuna Neubrand. 4 120:103 6:2 5. TSV Ellerbek 4 127:111 6:2 6. ATSV Stockelsdorf 4 118:104 6:2 7. DHK Flensborg 4 122:114 6:2 8. Ahrensburger TSV 4 114:110 6:2 9. Bramstedter TS 4 126:121 4:4 10. Post Schwerin II 4 101:109 4:4 11. MTV Herzhorn 4 87:102 2:6 12. HSG Nord-Nordfr. 4 112:137 2:6 13. Bad Doberaner SV 4 106:116 1:7 14. SG Wilhelmsburg 4 91:117 0:8 15. Oranienburger HC 4 103:130 0:8 16. HSG Sasel/DUWO 4 85:124 0:8