Regionalliga: Ahrensburgs Handballer verlieren gegen den VfL Bad Schwartau 21:32.

Ahrensburg. Eine Woche lang war Mirko Spieckermann sauer. Seine Schützlinge, die Regionalliga-Handballer des VfL Bad Schwartau, hatten ihn beim 25:31 im Heimspiel gegen Empor Rostock enttäuscht. "Sie hatten etwas gut zu machen, und das ist ihnen eindrucksvoll gelungen. Wenngleich es mir etwas Leid tut, dass der Ahrensburger TSV meine Verärgerung indirekt ausbaden musste." So kam der Aufsteiger gegen die Schwartauer in eigener Halle mit 21:32 (9:16) unter die Räder, auch weil die Gäste bestens präpariert ins Spiel gingen. Bad Schwartau agierten mit einer sehr offensiven Deckungsformation (3:2:1), wobei die vorgeschobene Spitze das Ahrensburger Aufbauspiel störte und auch deren Nebenleute ihren Gegenspielern kaum Luft zum Atmen ließen. "Der Gegner hat unseren Spielfluss durch aggressives Heraustreten und schnelle Fouls immer wieder unterbrochen", schilderte Ahrensburgs Spielertrainer Dirk Schimmler das Dilemma, das sich schon frühzeitig spielentscheidend auswirkte. Nur knapp zehn Minuten (3:3) durfte der Klassenneuling hoffen, auch im dritten Regionalliga-Heimspiel ungeschlagen zu bleiben. Doch dann häuften sich technische Mängel und Fehlwürfe, die die hoch motivierten Gäste eiskalt zur 8:3-Führung nutzten. In dieser Phase wurden auch die Defizite der Ahrensburger deutlich. Gegen die flinken und ballsicheren Bad Schwartauer wirkte vor allem die linke Abwehrseite überfordert: Christoph Palder und Mathias Behncke packten im Zweikampf nicht genügend zu und der routinierte Jörg Schröder, der wegen Rückenproblemen noch Trainingsrückstand hat, war nicht schnell genug. Hinzu kam, dass die Gäste mit Jörg Engelhardt einen Torwart hatten, der selbst beste Chancen zunichte machte und insgesamt 24 Bälle hielt. Dagegen wirkten Ahrensburgs Schlussleute Torsten Wild und Florian Schmidt ein wenig wie die Hasen, die sich vor dem nächsten "Schuss" fürchteten. Ein bisschen mehr Spannung und Kampfgeist täte beiden gut. Ihre Mannschaftskameraden sind da schon auf dem richtigen Weg. Sie stemmten sich gegen das beim Spielstand von 14:28 (48. Minute) drohende Debakel und hielten die Niederlage noch in Grenzen. Das zeigte auch der Kommentar von Gästecoach Spieckermann, der sein Team mit Fortdauer des Spiels immer offensiver decken ließ, so dass zeitweise fünf Ahrensburger bis hinter die Neun-Meter-Linie gedrängt wurden: "Für meinen Geschmack haben wir noch zu viele Gegentore kassiert." "Hauptschuldiger" dafür war Robert Heinrich, der vor 150 Zuschauern auffälligster ATSV-Akteur war und neun Tore warf. Es wären noch mehr geworden, wenn Florian Schmidts lange Pässe wenigstens einmal ihr Ziel erreicht hätten. Wie man es macht, zeigte gegenüber Jörg Engelhardt in Perfektion. Sein Meisterstück lieferte der ehemalige Bundesligatorwart, als er über 40 Meter Rechtsaußen Tobias Haar bediente, der den Pass im Sprung fing und zum 14:27 vollendete. Die Chance auf ein besseres Resultat verpassten die Stormarner zu Beginn der zweiten Halbzeit, als nach drei Toren in Folge zum 12:16 erneut ein Ballverlust unterlief und Marc Monich wenig später auch noch mit einem Siebenmeter an Engelhardt scheiterte. Schimmler: "Was solls, mit den Bad Schwartauern können wir uns nicht messen. Aber zum Glück haben wir ja schon sechs Punkte auf der Habenseite. Damit lässt sich gut leben, selbst wenn kommende Woche beim DHK Flensborg die nächste Niederlage folgen sollte." Spielverlauf: 0:1, 2:1, 2:3, 3:3 (9. Minute), 3:8 (16.), 5:8, 5:11 (21.), 9:16 - 12:16 (34.), 12:21 (39.), 13:24, 14:28 (48.), 17:28, 19:31, 21:32. Die Treffer für den Ahrensburger TSV erzielten: Robert Heinrich (9/davon 1 Siebenmeter), Christoph Palder, Mathias Behncke (je 3), Dirk Schimmler, Markus Fraikin (je 2), Henning Wollesen und Marc Monich (je 1).