Regionalliga: Böse 24:38-Pleite für die Handball-Frauen beim Mitaufsteiger Rostock

Ahrensburg. Das Torverhältnis nach sieben Spielen in der Handball-Regionalliga Nordost läßt für die Frauen des Ahrensburger TSV nichts gutes erahnen. Doch trotz der Negativbilanz von 127:204 Treffern und der vermeintlich vernichtenden Niederlage von 24:38 (12:20) beim Mitaufsteiger Pädagogik Rostock hat Trainer Tilo Labs seine Zuversicht nicht verloren. "Auf den Tabellenplätzen neun bis 14 hat sich kaum etwas verändert, und die Gegner, mit denen wir uns messen können, kommen noch", sagte der Ahrensburger Trainer.

Optimistisch, vor allem im Hinblick auf das bevorstehende wichtige Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die SG Kisdorf/Leezen (17 Uhr, Heimgartenhalle), stimmte Labs, daß seinem personell geschwächten Angriff 24 Tore gelangen - und dies, obwohl die für die fehlenden Rückraumspielerinnen Bettina Winterberg (Knöchelverletzung) und Imke Stoetzer (privat verhindert) eingesprungenen Wiebke Grasmeier (zweite Mannschaft) und Iske Eckermann (reaktiviert) kaum Akzente zu setzen vermochten.

Eckermann mußte die früh mit zwei Zeitstrafen belastete Julia Kögel fast 45 Minuten in der Abwehr ersetzten, was in der zweiten Halbzeit über ihre Kräfte ging. Die etwas übereifrige Grasmeier, deren erste Aktion ein Wechselfehler war, der sie sofort für zwei Minuten auf der Strafbank fesselte, kam nur auf knapp acht Minuten Spielzeit - danach hatte sie ihr Zeitstrafen-Kontingent erschöpft und wurde von den Schiedsrichtern disqualifiziert.

"Vieles von dem, was wir uns unter der Woche für das Spiel mit zwei Aufbau- und zwei Kreisspielerinnen angeeignet hatten, wurde auch umgesetzt", lobte Labs. "Lauf- und Paßwege stimmten, was häufig noch fehlte, waren Tempo und Genauigkeit."

Besonders im Überzahlspiel und bei Tempogegenstößen gefielen die Ahrensburgerinnen, immer wieder angetrieben von Kögel und Lena Radlof, die zusammen 17 Tore erzielten. "Schlecht war allerdings unser Spiel über die Außenpositionen", klagte Labs. "Und die Pässe unserer Torhüterinnen bei Gegenstößen müssen besser werden", kritisierte er Unentschlossenheit und Ungenauigkeiten bei Tatjana Cornehl und Manuela Pacher.

Die Rostocker Abfuhr hatten sie jedoch nur zu einem kleinen Teil mitzuverantworten. "Uns fehlte auf allen Abwehrpositionen ein Schuß mehr Aggressivität", analysierte der Coach das Defensiv-Debakel, das auch durch die kurze Deckung gegen die Rostocker Rückraumschützin Sybille Porath von der 13. Minute (5:9) an nicht verhindert werden konnte. Vor allem die ehemalige Bundesligaakteurin Petra Weidemann nutzte ihre Freiräume aus.

Da auf der anderen Seite Paulina Radke (U-23-Spielerin mit Doppelspielrecht) aus dem erweiterten Bundesliga-Kader des HC Empor Rostock eine Vielzahl Ahrensburger Würfe vereitelte, und deren Mitspielerinnen auch nach der Pause jede Chance zum Tempogegenstoß nutzten, kam der ATSV böse unter die Räder.

Spielverlauf: 0:1, 1:1, 1:5, 3:6, 5:9 (12. Minute), 9:16, 12:20 - 14:24, 16:30 (47.), 24:38

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Lena Radlof (9/davon 1 Siebenmeter), Julia Kögel (8/3), Kim Schmidhuber (2), Silke Schöning, Simona Stahl, Iske Eckermann, Carolin Fischer und Marion Nommensen (je 1).