Ahrensburg. Für die Handball-Männer des Ahrensburger TSV hat der Kampf um den Klassenerhalt begonnen. Das 23:31 (10:13) vor knapp 100 Zuschauern gegen die HSG Nord-Nordfriesland markierte den bisherigen Tiefpunkt des Aufsteigers in der Regionalliga Nordost. Der Traumstart mit den drei Auftaktsiegen ist vergessen. An die Stelle der Euphorie ist - passend zum Wetter - herbstliche Tristesse getreten. In dieser Verfassung werden es die Ahrensburger schwer haben, weitere Punkte auf die Habenseite zu bringen. "Ich habe nicht gedacht, dass es für uns so leicht werden würde", gestand Gästetrainer Thomas Blasczyk nach dem verdienten Sieg seiner Mannschaft. Was die Nordfriesen, die bis dahin wegen ihres äußerst schwierigen Anfangsprogramms erst einen Sieg verbucht hatten, von Beginn an als "Vier-Punkte-Spiel" begriffen, wurde von einigen Ahrensburgern offensichtlich nicht so ernst genommen. Oder wie soll man die 17 Ballverluste durch überhastete Würfe, technische Fehler und Fehlpässe erklären, die nach 20 Minuten zum 5:9 führten? "Wir können unsere Spiele nur noch gewinnen, wenn wir zu unserer Disziplin zurückfinden", analysierte Spielertrainer Dirk Schimmler das Debakel, zu dem auch er mit riskanten Aktionen seinen Teil beitrug. Dass es für den ATSV nicht noch schlimmer kam, lag an der verbesserten Deckungsarbeit. Der 6:0-Verband stand mit Henning Wollesen und Jörg Schröder im Zentrum sowie Schimmler und Mathias Behncke auf den Halbpositionen besser als zuletzt und ließ vor allem in der ersten Halbzeit kaum Gegentreffer aus dem Positionsspiel zu. Achillesferse war ausgerechnet Robert Heinrich auf Linksaußen, der Kim Will zweimal entwischen ließ, so dass der wieselflinke Niebüller selbst bei einer nordfriesischen Unterzahl von 4:6 ein Tor warf. Unbefriedigend blieb auch die Torwartleistung. Bis auf wenige Ausnahmen waren Torsten Wild und Florian Schmidt ihrem Team kein Rückhalt und wurden von ihrem Gegenüber Nils-Martin Römpcke klar ausgestochen. Weil aber wenigstens zeitweise das Gegenstoß-Spiel klappte und die Außen Sascha Burmeister und Mathias Behncke ihre Chancen nutzten, war zumindest zur Halbzeitpause noch nichts verloren. Die Hoffnung, den Rückstand verkürzen zu können, zerschlug sich innerhalb von sechs Minuten (11:17). "Ausfall" Palder warf das immer wieder unvorbereitet aufs Tor, der grippegeschwächte Schimmler passte erneut ins Leere und der Gast bedankte sich mit Kontern. Die fällige Auszeit, um die Mannschaft noch einmal aufzurütteln und den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, wurde von der ATSV-Bank erst zehn Minuten vor Schluss genommen. Zu der Zeit war aber auch die Haltung in der Defensive (bedingt auch durch Zeitstrafen) schon verloren gegangen und der Rückstand auf zehn Tore angewachsen (16:26). Als Gewinner durfte sich mithin Marc Monich fühlen, der wegen Schimmlers Abwehrumstellung zunächst auch im Angriff keine Berücksichtigung fand und später im linken Rückraum (für Palder) keine Bindung zum Spiel bekam. Für Monich gibt es im rechten Rückraum keine Alternative. Übrigens: Auch für Neuzugang Nils-Oliver Himborn (vom TSV Ellerbek), der unter der Woche in Hildesheim studiert und beim dortigen Zweitliga-Club Eintracht trainieren wird, sollte es kein Problem werden, sich in die erweiterte Stammformation zu spielen. (mabo) Spielverlauf: 0:3 (5. Minute), 4:3 (8.), 4:5, 5:9 (21.), 6:11, 9:11 (26.), 10:12, 10:13 - 10:15, 11:17 (36.), 14:18, 15:23, 16:26 (50.), 20:28, 23:30, 23:31 Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Sascha Burmeister (6), Robert Heinrich (5/davon 2 Siebenmeter), Mathias Behncke (4), Christoph Palder (3), Dirk Schimmler (2/1), Henning Wollesen, Jörg Schröder und Markus Fraikin (je 1).