Ahrensburg. "Ihr braucht gar nicht zu hoffen, dass ich mich noch einwechsle", nahm Spielertrainer Dirk Schimmler den Regionalliga-Handballern des Ahrensburger TSV die Illusion, in der zweiten Halbzeit Verantwortung abgeben zu können. "Da müsst ihr allein durch." Eine Trotzreaktion löste Schimmler damit nicht aus, denn gegen den Tabellenzweiten HC Empor Rostock verdoppelte sich der Rückstand der Gäste nahezu auf 19:34 (9:17). Mit der kämpferischen Leistung und der Deckungsarbeit ohne die Routiniers - neben Schimmler fehlte auch der erkrankte Jörg Schröder - war der Coach jedoch einverstanden. "Das Positionsspiel der Rostocker hatten wir ganz gut im Griff", sagte Schimmler. "Aber das hilft wenig, wenn wir uns im Angriff teilweise dilletantische Ballverluste leisten und den Gegner damit zu Tempogegenstößen einladen." Normalerweise - so Schimmler - müsse er nun in der Vorbereitung auf das nächste Spiel bei der SG Wilhelmsburg (Sonnabend, 16.30 Uhr, Dratelnstraße) Fangen und Passen üben. Doch der Schweriner weiß zu differenzieren. Er sah, dass einige seiner Spieler gegen den in der Deckung offensiv operierenden Aufstiegsaspiranten nervös und überfordert waren. "Wir müssen uns mit anderen Mannschaften messen", sagte Schimmler. Als Lehre aus dem Spiel sollten die Ahrensburger ziehen, dass man aggressiver Deckungsarbeit mit Laufarbeit, also Spiel ohne Ball, begegnet. "Wenn wir auch in Wilhelmsburg so statisch spielen, werden wir uns in Zweikämpfen aufreiben", prophezeite der ATSV-Trainer. Positiv bewertete er die Leistung von Torwart Torsten Wild, der 15 Bälle parierte, und die Auftritte von Kai Stolze, der aufs Feld humpelte und vier Siebenmeter verwandelte. An eine Rückkehr des an einer langwierigen Knieverletzung laborierenden Rechtsaußen ist vorerst jedoch nicht zu denken. Die Rostocker hatten bei Stolzes Strafwürfen fairerweise auf schnelle Anwürfe verzichtet, um den Ahrensburgern Zeit zu geben, den Routinier wieder auszuwechseln. Spielverlauf: 3:0, 3:7 (15. Minute), 4:9, 6:9, 9:17 - 10:22 (38.), 12:26, 17:29, 19:34. Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (6), Kai Stolze (4/davon 4 Siebenmeter), Mathias Behncke (4), Robert Heinrich (2), Sascha Burmeister, Markus Fraikin und Henning Wollesen (je 1).